Rework

Musiker

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 7. November 2012

Erzählt doch bitte etwas über Euch selbst.

Wir sind hauptberuflich Musiker und DJ's bzw. Klavierlehrer. Wir sind eingeborene Stuttgarter, die auch nach wie vor hier leben.

Ihr macht eine Mischung aus Elektro und House, die ein bisschen an die 80er erinnert. Wer waren Eure musikalischen Vorbilder?

Unsere musikalischen Wurzeln sind sehr vielfältig. Sascha und Michel lieben unter anderem Pop und Beat der sechziger Jahre, Daniel hat mit seinen Projekten „Borneo & Sporenburg“ und „Cybordelics“ schon früh elektronische Musik veröffentlicht. Was wir musikalisch alle drei gemeinsam haben, ist vor allem die Liebe zu EBM, Post Punk und New Wave. „New Order“, „Joy Division“ und „Kraftwerk“ haben nach wie vor Einfluss auf unser musikalisches Schaffen.

House und Techno sind nicht mehr so populär, wie noch vor zehn, fünfzehn Jahren. Warum nicht?

Die Szene hat sich seither stark verändert, aber wir glauben nicht, dass House und Techno wirklich an Popularität eingebüßt haben. Wir stellen immer wieder fest, wie groß die Clubszene nach wie vor ist. Es entstehen laufend neue Clubs und Festivals, außerdem kommen ständig junge Leute nach, die mit einem frischen Ansatz ans Clubben und Produzieren herangehen. Die Stile haben sich verfeinert und es gibt nicht mehr nur den klassischen „Rave“ wie in den Anfängen von Techno in Deutschland.

Im September ist Euer Album „Werewolf“ erschienen. Wie waren die ersten Reaktionen?

Durchweg positiv. Unser Label „Meant“ aus Paris hat bei der Veröffentlichung sehr gute Arbeit geleistet, sodass wir international Feedback bekommen. Da heutzutage auch die Präsenz in Blogs und sozialen Netzwerken sehr wichtig ist, gibt es zu „Werewolf“ auch ein offizielles Video, das die kalifornische Filmemacherin Ji Strangeway produziert hat.

Rework

Worum geht es in „Werewolf“?

Ein intensives Gefühl, manchmal drückt es einen richtig aus der eigenen Haut heraus, man fühlt sich fremd und sucht dennoch nach inniger Einigkeit mit seiner Umwelt.

Warum ist der Text von „Werewolf“ auf Deutsch, der Titel des Stückes aber auf Englisch?

Wir sind immer wieder von Fans um deutsche Texte gebeten worden, vor allem Spanier finden die deutsche Sprache in der Musik cool. Mit dem Texten auf Deutsch haben wir uns aber immer schwer getan. Allerdings sind wir gut bekannt mit der Berliner Band „Jeans Team“, deren deutsche Texte uns immer sehr gut gefallen haben. Als wir einmal mit Franz und Reimo von „Jeans Team“ durch die Nacht gezogen sind, ist Sascha der Text eingefallen. Vor allem die Worte „Baby“ und „Gold“ bringen wir mit dieser Band in Verbindung. Der englische Titel „Werewolf“ ist inspiriert von der gleichnamigen Art Gallery in Los Angeles.

Die Szene hat sich stark verändert, aber wir stellen immer wieder fest, wie groß die Clubszene nach wie vor ist.

Angenommen, Ihr hättet die freie Wahl – mit welchem Musiker würdet Ihr gern mal auf der Bühne stehen?

Elton John und Olivia Newton-John.

Was bedeutet Euer Name „Rework“? Überarbeitet Ihr Euch ständig selbst?

Natürlich; wir erfinden uns ständig neu. Seit über sieben Jahren besteht „Rework“ nun in der jetzigen Besetzung, doch durchleben wir alle drei persönlich und musikalisch ständig Metamorphosen.

Wie sieht Euer Alltag jenseits der Musik aus?

Musik begleitet uns in fast jeder Lebenslage. Ab und zu gehen wir Lebensmittel einkaufen.

Was ist Euer nächstes großes Projekt?

Wir arbeiten momentan an einer EP für das Label „Items & Things“ und wollen nächstes Jahr mal wieder eine eigene LP veröffentlichen.

Beatles oder Stones?

Beatles. Und Beach Boys.

Gibt es noch etwas, das Ihr unbedingt mitteilen möchtet; eine finale Weisheit?

Wir sind doch alle aus Gold gemacht.