Viel Lärm um nichts? Wulff-Prozess unterbrochen

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 14. November 2013

Gerade fand der Prozess-Auftakt des Hauptverfahrens gegen den Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff im Landgericht Hannover statt. Der Anwalt des Mitangeklagten Filmproduzenten Groenewold kritisierte allerdings die unausgeglichene Zuhörerschaft - es seien laut Zeit zu viele Medienvertreter "und zu weniger andere Zuschauer" zugegen. So wurde der Prozess nach nur wenigen Minuten unterbrochen. Das Landgericht Hannover hält den Angeklagten Wulff "nur der Vorteilsgewährung [...] sowie der Abgabe einer falschen Versicherung an Eides Statt für hinreichend verdächtig". Abweichend von der Anklage werte die Kammer "den angeklagten Lebenssachverhalt [...] nicht als Bestechung". Damit seien ursprüngliche Vorwürfe aus dem Fokus der Betrachtung gezogen worden.

Wulff hofft derweil auf einen Freispruch, so bekräftigte er mehrmals öffentlich. Seine Anwälte möchten den Fall laut Bericht zügig abschließen, da sie die Vorwürfe ohnehin als nicht haltbar erachten. Wulffs Fallhöhe war tief - der Ruf dahin, seine politische Karriere und seine private Beziehung haben schon rosigere Zeiten gesehen. Er hatte öffentlich Fehler eingeräumt, andere Vorwürfe weist der Ex-Bundespräsident weiterhin zurück - er sei in seinen Augen u.a. einem Zeit Bericht nach auch Opfer der Medien.

Der Schaden ist jetzt bereits sehr groß; der Ex-Bundespräsident hat viel verloren. Falls es zu einem Freispruch kommt, so bleibt die damit verbundene Auswirkung auf die öffentliche Person Wulff abzuwarten.