Grubenunglück in der Türkei - Wo sind die 300 Bergleute geblieben?

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 16. Mai 2014

Das fragen sich immer mehr Menschen in der Türkei. Die Wut über das Vorgehen der Regierung im Umgang mit dem Grubenunglück ist groß. Tausende gehen auf die Strassen und fordern den Rückstritt Erdogans. Wo dieser noch 2013 öffentlich mit Tränen erstickter Stimme dem Muslimbruder Mohammed Mursi Solidarität zollte, hat er für die über 700 betroffenen Bergarbeiter in Soma keine Tränen mehr übrig. "Solche Unglücke geschehen nun einmal", erklärt er lapidar der Presse, so in der Tagesschau. Während dessen tritt sein Berater auf einen am Boden liegenden Demonstranten ein, der wegen des Grubenunglücks protestierte.

Die Menschen sind verzweifelt. Immer mehr Fragen sich "Was ist mit den übrigen 300 Minenarbeitern geschehen?"

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Über 780 sollen sich im Bergwerk befunden haben, 274 sollen gestorben sein, 75 wurden gerettet und 150 sollen sich noch in den Minen befinden. Die Zahlen gehen nicht auf, Informationen gibt es keine. Auf Facebook werden Befürchtungen laut. Will man die Rettungsarbeiten abbrechen? Will man die verschollenen Arbeiter in der Grube Soma begraben?

Derweil wurden Spendenkonten für die Bergarbeiterfamilien von Soma eingerichtet. Bitte fragen Sie bei Ihrer Hausbank nach.