Usain Bolt nach Sieg in Moskau: "Wenn ich aufhöre, will ich zu den Größten gehören"

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 12. August 2013

So schnell wie der Blitz: Mit nur 9,77 Sekunden über 100 Meter hat Usain Bolt in Moskau den Finallauf und damit seine sechste WM-Goldmedaille gewonnen. Der Jamaikaner pirschte mit rasender Geschwindigkeit über die Ziellinie und ließ die Konkurrenz wie gewohnt mühelos hinter sich. Der Sprint-König gab sich zunächst verhalten, konzentriert und fokussiert. Sein bedächtiges Auftreten könnte vielerlei Gründe und Ursachen haben: Zum einen ist da die Frage nach dem Doping und seiner Glaubwürdigkeit, welche im äußerst  überzeugenden Satz: "Ich bin sauber." gipfelte,  zum anderen das frustierende Fehlstart-Desaster der Weltmeisterschaften in Daegu 2011, das ihm Selbstvertrauen raubte.

Nichtsdestotrotz war Bolt nach dem Sieg wieder Bolt: In der berüchtigten Blitz-Pose alberte er herum wie der geborene Entertainer. Und dazu hatte er auch allen Grund. Die anderen Sprinter waren chancenlos. Auch Athen-Olympiasieger Justin Gatlin aus den USA (9,85) und Bolts Landsmann Nesta Carter (9,95) mussten sich mit Platz zwei und drei zufrieden geben. Usain Bolt plant nicht nur in die Annalen der Leichtathletik-Historie einzugehen, sondern ebenfalls in eine Reihe mit legendären Sportler-Größen eigeordnet zu werden:

"Wenn ich aufhöre, will ich zu den Größten gehören. Jungs wie Michael Jordan, Pele, Muhammad Ali – zu ihnen will ich aufschließen."

Usain Bolt nach Sieg in Moskau: "Wenn ich aufhöre, will ich zu den Größten gehören"

Große Ziele, für einen großen Mann. Nach dem Erfolg über 100 Meter sollen auch die Gold-Medaillen über 200 Meter und in der 4x100 Meter-Staffel folgen. Schafft er dies, ist Bolt am Ende der Titelkämpfe mit insgesamt acht Gold- und zwei Silbermedaillen der erfolgreichste Leichtathlet der 30-jährigen WM-Geschichte und hätte sogar Carl Lewis abgelöst. Bei den Sommerspielen in Rio will er sein drittes olympisches Triple in Serie einheimsen. Außerdem soll bis 2016 noch der ein oder andere Weltrekord fallen. Dann ist er auch auf dem Papier eine Legende.