Unwort des Jahres 2013 nimmt aktuellen Bezug auf: "Sozialtourismus" auf Platz 1

von Portrait von Lina Wemhöner Lina Wemhöner
Veröffentlicht am 14. Januar 2014

Aktueller kann das Unwort des Jahres 2013 gar nicht sein – mitten in der brodelnden Debatte über Armutsmigration aus Rumänien und Bulgarien gab die Gesellschaft für Deutsche Sprache am Dienstag in Darmstadt das Unwort bekannt: „Sozialtourismus“. Mit dem Schlagwort „wurde von einigen Politikern und Medien gezielt Stimmung gegen unerwünschte Zuwanderer, insbesondere aus Osteuropa, gemacht“, begründete die sprachkritische Jury ihre Entscheidung, so der Spiegel. Unter anderem hatte die österreichische Sozialministerin Johanna Mikl-Leitner den Begriff "Sozialtourismus" verwendet.

Für die Jury waren unter den mehr als 1300 Einsendungen oft genannte Begriffe wie „Supergrundrecht“ und „Armutszuwanderung“ in der engeren Auswahl. Das Gremium entscheidet unabhängig und richtet sich nach der Häufigkeit der Vorschläge.

Seit 1991 wird das Unwort des Jahres ausgewählt. Durch die Aktion soll das Sprachbewusstsein in der Bevölkerung gefördert und gestärkt werden. Das Unwort 2012 war „Opfer-Abo“, 2011 „Döner-Morde“.