Shitstorm nach Coca Cola-Werbespot: "America The Beautiful"?

von Portrait von Lina Wemhöner Lina Wemhöner
Veröffentlicht am 6. Februar 2014

Eigentlich sollte dieser Werbespot zu globaler Einigkeit aufrufen. Mit dem Titel „It’s Beautiful“ präsentierte Coca Cola seinen 60-Sekunden-Spot zum Super Bowl und zeigt Momentaufnahmen aus dem Alltag verschiedener Amerikaner unterschiedlicher Herkunft. So sieht man den klassischen Cowboy, Kinder im Kino und Menschen beim Tanzen. „Amerika ist schön“ lautet die Botschaft, die mit idyllischen Bildern vermittelt werden soll. Im Hintergrund erklingt ein patriotisches Lied in den verschiedenen Muttersprachen der gezeigten Menschen, von Englisch, Spanisch bis hin zu Arabisch. Was ist nun so verwerflich an diesem Clip? Eigentlich nichts, sollte man meinen. Doch offenbar identifizieren sich nicht alle Amerikaner mit der multikulturellen Offenheit der USA. Der Werbespot löste direkt nach der Ausstrahlung erboste Reaktionen aus und uferte in einem bösen Twitter-Shitstorm: „Coca Cola hat heute viele Käufer verloren. Das ist Amerika verdammt noch mal. Wir sprechen Englisch“. Doch das Feld wird inzwischen von hinten aufgerollt, um die Urheber des Shitstorms an den „digitalen Pranger“ (HuffingtonPost) zu stellen.

Shitstorm nach Coca Cola-Werbespot: "America The Beautiful"?

Auch die Präsidentin von Coca Cola in Nordamerika, Katie Bayne, hat sich die Reaktionen auf diesen Spot sicher anders vorgestellt. Anstatt positives Feedback zu erhalten, muss sie sich für den Werbeclip rechtfertigen: „Seit 127 Jahren ist Coca Cola stolz darauf, Freunde und Familien zusammenzubringen, während Erinnerungen geschaffen werden. Mit „It’s Beautiful“ zeigen wir einfach, dass Amerika schön ist und Cola für alle da ist“. Unterschiede, die das Land ausmachen, sollen gefeiert werden. Jeder könne in dem Land „blühen, gedeihen und glücklich“ sein, führt Bayne weiter aus. Doch sie steht nicht allein mit ihren Gedanken hinter dem Coke-Werbespot.

Inzwischen gibt es bereits einen eigenen Tumblr-Blog mit dem Namen „Public Shaming“, der rassistische Tweets zu dem Werbespot zusammengetragen hat, „um die Urheber an den digitalen Pranger zu stellen“.  Der Blogger macht sich über die Ignorant der Twitterer lustig:

„Wenn Sie ein normaler Mensch sind, dürften Sie sich vielleicht gesagt haben: “Das war eine anständige Werbung, wo ist das Problem?“ Aber wenn Sie ein Monster ohne Emotionen und Anteilnahme sind, wird Ihnen vielleicht aufgefallen sein, dass “Amerika the Beautiful” in verschiedenen Sprachen gesungen wurde. Oh Gott, nein!“