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Palma de Mallorca, Cannes und Barcelona in fünf Tagen!

von Portrait von Natalie Huberto Natalie Huberto
Veröffentlicht am 18. Oktober 2016

Der Flieger nach Mallorca ist pünktlich, zum Glück. Ich habe mir wegen des Streiks die letzten Tage echt Sorgen gemacht, dass sich meine fünf-tägige Reise einfach so in Luft auflösen würde. Doch jetzt stehe ich früh morgens am Köln/Bonner Flughafen und warte darauf, dass der rot-weiße Flieger, den ich durch die große Glasscheibe erblicken kann, mich aus dem kalten Wetter in die Sonne fliegt.

Es ist acht Uhr und ich bin nach einem angenehmen Flug von einer Stunde und fünfzig Minuten sicher auf spanischem Boden gelandet. Bereits der erste Schritt aus dem Flugzeug heraus und in die Sonnenstrahlen des gerade angefangenen Tages löst in mir eine absolute Zufriedenheit aus. Die Temperaturen liegen irgendwo zwischen 15 und 18 Grad. Steigerungsfähig, aber durchaus auszuhalten.

Die Fahrt zum Schiff geht schnell, vielleicht 15 Minuten mit dem Taxi. Als ich meinen Blick über das salzige Meerwasser schweifen lasse, erblicke ich sie. Das blau-weiße Monstrum von Schiff, mit dem ich die nächsten Tage von Stadt zu Stadt schippern werde. Im Grunde genommen geht es von Mallorca in den Süden Frankreichs nach Cannes, nach Barcelona und zurück nach Mallorca. Und das innerhalb eines Zeitraumes von fünf Tagen.

Als ich das Schiff zum ersten Mal betrete, schaue ich mich mehrere Male um. Es gibt so viel zu sehen. Das Schiff hat insgesamt zehn Decks, auf denen jeder Gast voll auf seine Kosten kommt. Auf insgesamt fünf Decks sind die verschiedenen Kabinen angelegt, die man alle bequem, entweder per Treppe oder Fahrstuhl erreichen kann. Als ich mein Gepäck in der Kabine abgelegt habe, entscheide ich mich dazu, die nächsten Stunden zu nutzten, um Palma ein wenig zu erkunden. Also zurück ins Taxi, das mich bis in die Innenstadt bringt.

 

Palma de Mallorca

Palma ist groß und laut. Trotzdem angenehm und sehenswert. Wer denkt bei dem Namen „ Palma de Mallorca“ nicht direkt an Party und betrunkene Leute? Auch ich. Doch wenn man durch die sauberen Straßen der knapp 400.000 Einwohner Stadt läuft, bekommt man einen ganz anderen Eindruck. Viele, kleine Cafés reihen sich am Straßenrand auf und locken mit verschiedensten Leckereien. Es gibt kleine Parks und Wiesen, die vollkommen bedeckt sind mit bunten Blumen und blühenden Bäumen, sodass man schnell vergessen könnte, dass es bereits Mitte Oktober ist. Wer Architektur begeistert ist, trifft in dieser Stadt wirklich auf einiges. Egal ob aufwändige Fassaden mit Stuck und endlosen Verzierungen oder alte, kleine Gemäuer, die diesen besonderen spanischen Flair ausstrahlen den viele so lieben. Nicht ohne Grund ist Mallorca noch immer eins der liebsten Reiseziele für Reisende mit viel Geld und Zeit. Eins ist klar, die Stadt hat ihren schlechten Ruf nicht verdient.    
Um zehn Uhr abends läuft das Schiff aus dem Hafen aus. Ja, ja ohne viel Aufsehen und vollkommen Mäuschen still brechen wir in Richtung Frankreich auf. Denkst du! Mit einer spektakulären Lasershow und lauter Musik im Hintergrund werden die Leinen gelöst und das Schiff setzt sich langsam in Bewegung. Das Oberste Deck des Schiffes ist vollkommen bepackt mit Menschen, die einfach an Bord sind um eine gute Zeit zu haben. Mit einem Glas Sekt in der Hand wird angestoßen. Bye, bye Mallorca. Wir sehen uns bald wieder!

Der nächste Tag ist Seetag. Das bedeutet, man schippert einen kompletten Tag übers offene Meer, um am nächsten Tag früh morgens  im angepeilten Hafen anzukommen. Das Schiff schaukelt schon einige Mal hin und her und man kann einigen Leuten im Gesicht ansehen das sie sich am liebsten irgendwo verkriechen würden um das Schaukeln zu umgehen. Übel wird mir während der gesamten Reise zum Glück kein einziges mal. Während des Tages hat man viele, verschiedene Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Entweder man nutzt die vielen Sportangebote, mit oder ohne Trainer, oder man legt sich raus  an den Pool und genießt die warmen Sonnenstrahlen und den unverfälschten Blick aufs blaue Meer. Vorsicht ist allerdings geboten. Man liegt zwar um den Pool herum, jedoch mit dicker Jacke und gelber Flausch Decke. Schwimmen ist nicht drin. Dafür ist der Wind einfach zu kalt. Des Weiteren hat man die Möglichkeit, sich den kompletten Tag durch die verschiedenen Restaurants und Bars zu futtern, sodass man sich am Ende des Tages fragt ob man irgendwann überhaupt mal aufgehört hat zu essen. Die Auswahl ist riesig und qualitativ absolut empfehlenswert. Die meisten lassen den Tag mit einem Cocktail oder einem Besuch im Theater ausklingen.

 

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Cannes

Der nächste Morgen beginnt früh. Cannes ist die Stadt, auf die ich mich vor Beginn der Reise am meisten gefreut habe. Frankreich ist einfach mein Ding und Cannes eine Stadt, die Eleganz und Anmut ausstrahlt. Mit einem Beiboot werden wir vom Schiff bis hin zum Ufer gebracht, da der Hafen von Cannes für die Größe von Kreuzfahrtschiffen einfach nicht ausgelegt ist. Von da sind es dann zu Fuß nur noch wenige Minuten bis ins Stadtzentrum. Da es noch relativ früh ist, sind kaum Leute auf den Straßen und die meisten Geschäfte sind noch geschlossen. Ich entscheide mich dazu, mich erstmal in einem kleinen Café niederzulassen und eine heiße Schokolade zu genießen. Lecker.

Die Menschen in Cannes sind sehr freundlich und hilfsbereit. Ich fühle mich augenblicklich wohl und willkommen. Nach meinem Kakao schlendere ich stundenlang durch die vielen großen und kleinen Straßen und lasse mich inspirieren und von der französischen Mentalität und Architektur mitreißen. Für alle, die auf der Suche nach einer Stadt sind in der man sich verzaubern lassen kann, in die man sich Hals über Kopf verlieben kann, die sind in Cannes genau richtig. Dazu kommen angenehme Temperaturen, in denen man sogar im Oktober noch  in kurzen Sachen herum laufen kann. Was will man mehr?

 

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Barcelona

Von Cannes geht es über Nacht nach Barcelona. Mittags können alle von Bord gehen und die spanische Weltstadt erkunden. Das erste was auffällt, Barcelona ist wesentlich befüllter als Cannes. Überall sind Menschen, wenn man die sogenannte „La Rambla“  hinunter schaut, die bekannteste Flaniermeile Barcelonas, erinnert das Ganze irgendwie an tausend kleine Ameisen die irgendwie versuchen von A nach B zu kommen. Weicht man auf eine der vielen Seitenstraßen aus, wird es etwas besser, doch für Leute, die unter vielen Menschen schnell panisch werden ist das Spektakel nicht unbedingt zu empfehlen. Dafür ist es einfach zu hektisch und beengt. In Barcelona hatte ich mich vor allem aufs Shoppen gefreut und die Auswahl ist da, über Zara und Mango bis hin zum ausgeflippten Label Desigual ist alles mehrfach vertreten. Doch gefunden habe ich trotzdem nichts, leider sind viele Kleidungsgeschäfte in der Millionenstadt relativ unordentlich und unübersichtlich, sodass die Lust zum Shoppen von vornerein ein wenig verfliegt. Schade.

Zum späten Nachmittag hin mache ich mich auf den Weg zurück zum Schiff und entspanne mich ein wenig, bevor es zum Abendessen geht. Jeden Abend hat man die Möglichkeit, sich aus drei Restaurants eins auszusuchen, wobei man in einem der Restaurants die Speisen zusätzlich zahlen muss. Ob das bei der Auswahl in den beiden anderen Restaurants nötig ist, muss man selber entscheiden.

Am frühen Morgen legt das Schiff wieder im Hafen von Palma an und sobald man anfängt, den Koffer zu packen merkt man, dass die Reise langsam dem Ende zugeht. Ich nutzte die wenigen Stunden vor meinem Flug zurück nach Hause, um erneut durch Palma zu schlendern und weitere Fotos zu machen. Das Wetter ist fantastisch und eigentlich will man noch gar nicht gehen, doch alles hat irgendwann ein Ende, so auch diese fantastische Reise.

Kreuzfahrten sind auf jeden Fall mein Ding und ich weiß als sich das Flugzeug vom Boden löst und in Richtung Deutschland fliegt, dass es sicher nicht meine letzte gewesen sein wird.