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Köln-Domains: die wohl jecksten Adressen im Netz

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 30. November 2015

"Domstadt ist Domainstadt", heißt der Slogan, mit dem Köln den Schritt ins Internet wagt. Am 5. September fiel der Startschuss für die freie Vergabephase der regionalen Top-Level-Domains .koeln und .cologne – natürlich standesgemäß um 11 Uhr 11. Von diesem Augenblick an haben Kölner Bürger und gewerbetreibende die Möglichkeit, ihren Lokalpatriotismus mit den neuen Internetendungen auch im Netz zum Ausdruck zu bringen. Eine Gelegenheit, die sich Tausende nicht entgehen lassen wollen. Bereits drei Stunden nach der technischen Freischaltung sind rund 16.000 .koeln-Domains und 3.600 .cologne-Domains online gegangen. Und es werden täglich mehr.

Interessant ist der lokale Bezug im Internet nicht nur für ansässige Unternehmen oder Einrichtungen der Stadtverwaltung. Auch die rund 15.000 Vereine Kölns und zahlreiche Privatpersonen profitieren von den neuen TLDs. Denn eine Internet-Adresse, die mit .koeln oder .cologne abschließt, zeugt nicht nur von regionaler Verbundenheit und Nähe zum Kultur- und Wirtschaftsstandpunkt Köln, sondern bietet darüber hinaus den Vorteil, dass regional ausgerichtete Informationsangebote, Dienstleistungen und Produkte von der gewünschten Zielgruppe deutlich besser gefunden werden. Ob auch Suchmaschinen Webseiten mit regionalen Domain-Endungen bei lokalen Suchanfragen künftig prominenter platzieren werden, ist jedoch unklar. Der Marktführer Google schließt ein solches Vorgehen für die Zukunft jedoch nicht aus, wie das themenbezogene Blog domain-recht.de berichtet.

Betrieben werden die beiden Internet-Endungen .koeln und .cologne vom regionalen Telekommunikations-Konzern NetCologne. Dieser ist eine 100-prozentige Tochter der städtischen Holding GEW Köln AG und somit im Besitz der Stadt Köln. Da die beiden Top-Level-Domains in kommunalem Staatseigentum sind, kommen auch die Erlöse aus den Registrierungen der öffentlichen Hand zugute. Registrieren lässt sich eine Köln-Domain über die von der ICANN akkreditierten Registrare. Prominentes Beispiel auf dem deutschen Markt ist der Internetprovider 1&1, der eine ganze Reihe neuer Domainendungen im Sortiment führt.

Für Kölner Webseitenbetreiber ergeben sich durch die neuen TLDs auf einen Schlag zahlreiche neue Kombinationsmöglichkeiten. War es vorher nahezu unmöglich eine kurze, prägnante Internetadresse zu finden, die nicht bereits vergeben war, hat sich die Auswahl an Alternativen nun vervielfacht. Zudem handelt es sich bei .koeln und .cologne nicht um kryptische Kürzel mit stark verblasstem semantischen Gehalt wie .org oder .com. Wer sich eine Köln-TLD registriert, bekommt eine "sprechende" Domain, die durch den regionalen Bezug einen deutlichen Mehrwert liefert. Vor allem das international ausgerichtete Adresskürzel .cologne soll der lokalen Industrie helfen ihre Marktführerschaft künftig auch international bewerben zu können. Die Initiatoren sprechen vom Qualitätssigel "Made in Cologne".