Islamunterricht an deutschen Schulen - ein heiß diskutiertes Thema

von Portrait von Sarah Brender Sarah Brender
Veröffentlicht am 24. September 2014

Ich bin der Meinung, ein Islamunterricht an deutschen Schulen ist wichtig. Gerade auch, damit sich muslimische Schüler mit ihrer Religion nicht ausgeschlossen oder benachteiligt fühlen. Religionsunterricht an Schulen hilft, Kinder oder Jugendliche über ihre eigene und auch andere Religionen aufzuklären.

Einen auf Deutsch gehaltenen Islamunterricht, der ganz selbstverständlich Teil der Unterrichtsfächer ist, wie der Religionsunterricht der evangelischen und katholischen Religionen auch, finde ich gerade jetzt wichtig. Die Meldungen über Jugendliche, die sich extremistischen Gruppen anschließen und ins Ausland gehen um dort in einem vermeintlichen Dschihad zu kämpfen, sind erschreckend. Aufklärung über den Islam in einem Islamischen Religionsunterricht, der eben gerade keine extremistisch verzerrte Sicht auf den Islam vermittelt, scheint umso wichtiger.

 In Artikel 7 des Grundgesetzes heißt es:

"Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen ordentliches Lehrfach."

Und der Religionsunterricht solle "in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt" werden. Diese Erwähnung im Grundgesetz ist ein Privileg des Religionsunterrichts. Kein anderes Schulfach wird dort behandelt, wie ein Artikel auf heise.de betont. Als das Grundgesetz 1949 erstellt wurde, war Islamunterricht allerdings noch kein Thema. Inzwischen hat sich die Situation aber verändert, es gibt viele muslimische Schüler, die das gleiche Recht auf einen Religionsunterricht haben sollten wie ihre katholischen und evangelischen Mitschüler.

Was für die christlichen Kirchen seit langem Normalität ist, gilt für den Islamunterricht aber bisher noch nicht: Muslime fordern laut deutschlandfunk.de deshalb diesbezüglich gleiche Rechte wie die christlichen Religionen, die Freiheit, den eigenen Lehrplan festzulegen und einen bekenntisgebundenen Unterricht.

Laut der Deutschen Islam Konferenz sehen die Landesgesetze vor, dass für die Einführung des Religionsunterrichts als ordentliches Lehrfach eine dauerhafte Mindestschülerzahl von acht Schülern pro Jahrgangsstufe vorgeschrieben ist. Außerdem müssen die Religionsgemeinschaften im Einklang mit der deutschen Verfassung sein. Sie dürfen also keinen fundamentalen Verfassungsprinzipien widersprechen und die Grundrechte Dritter oder das freiheitliche Religions- und Staatskirchenrecht nicht gefährden.

Die Umsetzung von Islamischem Religionsunterricht wird in den jeweiligen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen, das besonders viele muslimische Schüler hat, gibt es seit 2012 Islamunterricht als ordentliches Fach an Schulen. In Baden-Württemberg gibt es Modellversuche mit Islamischem Religionsunterricht in verschiedenen Schulformen.

Dass diese Vorstöße, Islamunterricht einzuführen, nicht von allen gern gesehen werden, zeigen teils erschreckende Äußerungen in den sozialen Medien. rp-online.de hat neben vielen wohlwollenden Kommentaren zum Thema Islamunterricht auch den Leserkommentar eines  "Don Louis" veröffentlicht. Er klingt absolut skeptisch:

"Was soll den dieser Blödsinn? Da wird gerade versucht, die Lehrpläne zu entmüllen, da kommen solche Vorschläge? Wo soll das hinführen? Wegen ein paar Prozentchen an Muslimen und sonstigen Glaubensrichtungen muss das doch nicht gelehrt werden, die deutsche Bevölkerung gehört zu über 60% dem Christentum an - was ist daran bitte Multikulti?"

Eine knappe Mehrheit in Deutschland befürwortet aber laut Umfragen Islamunterricht an Schulen, wie die FAZ berichtet. Wie ist es mit Euch, welche Meinung habt Ihr?

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