Starkes Zeichen gegen Rechts: Hamburger Amateur-Klub weigert sich, gegen Nazis zu spielen

von Portrait von Sarah Brender Sarah Brender
Veröffentlicht am 12. September 2014

Es ist ein starkes Zeichen gegen Rechts: Die Spieler eines Hamburger Amateur-Fußball-Klubs weigern sich, gegen eine Mannschaft zu spielen, in der mehrere Männer mit offenbar rechtsextremer Gesinnung mitspielen sollten.

Das Spiel hätte eigentlich am Sonntag, den 14. September 2014 stattfinden sollen. Doch die Ligapartie der 5. Herren des SC Sternschanze gegen die 3. Herren des SC Osterbek wird nicht ausgetragen, nachdem laut Spiegel Online die Mannschaft des Hamburger Amateur-Klubs SC Sternschanze einstimmig beschlossen hatte, nicht antreten zu wollen und einen mehrseitigen Brief an den Hamburger Fußballverband schickte. Laut Hamburger Abendblatt geht es unter anderem um Vorwürfe, die betroffenen Spieler trügen rechtsextreme Tätowierungen und ein Spieler habe bei einem Spiel in der vergangenen Saison die erste Strophe des Deutschlandliedes gesungen. Der Verband handelte: Er setzte das Spiel ab und leitete ein Verfahren ein. Und auch der Verein SC Osterbek reagierte: Die fünf Fußballer wurden aus dem Verein ausgeschlossen.

Das Zeichen ist klar und deutlich: Auf dem Platz gegen gegnerische Spieler mit rechtsextremen Tätowierungen zu spielen und so zu tun, als sei das normal oder ok, war für die Spieler des SC Sternschanze offenbar keine Option. Stattdessen haben sie gezeigt, dass sie die rechtsextremen Anzeichen nicht ohne Protest hinnehmen wollten. Gut, dass auch der Verband schnell handelte.

Gerade vor dem Hintergrund von wiederholten Problemen mit rechtsgerichteten Fangruppen und Hooligans ist es wichtig, klarzustellen, dass rechtsextremes Gedankengut weder im Profi- noch im Amateur-Fußball einen Platz bekommen darf.