Guantanamo- Wo Häftlinge sexuell missbraucht werden

von Portrait von Diogenis Panagiotidis Diogenis Panagiotidis
Veröffentlicht am 21. Januar 2015

Ein Gefängnis hat die folgende Aufgabe. Es dient zur Abschirmung von der restlichen Gesellschaft. Jemand, der im Gefängnis landet muss das Gesetz gebrochen haben und zur Strafe mit einer eingeschränkten Freiheit auskommen. Dies ist bekannt und wird überall praktiziert. Es gibt jedoch auch Gefängnisse, die etwas ganz falsch verstanden haben. Dazu zählen Gefängnisse, die zum Beispiel mögliche Terroristen festhalten und sie befragen. Bei der Befragung ist nur leider nicht so schnell Schluss. Die Befragung geht bei einer Verweigerung in eine handgreifliche Richtung. Folter steht auf dem Plan! Menschen werden geschlagen, psychisch nieder gemacht und schlimmeres. Das berühmte Gefängnis, von dem hier die Rede ist, ist das Guantanamo-Gefängnis. Häftlinge werden hier nämlich einer etwas anderen, jedoch nicht weniger widerlichen Folter unterzogen: dem sexuellen Missbrauch.

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Auf spiegel.de wird berichtet, dass Häftlinge immer wieder Opfer von sexuellen Missbräuchen, seitens der Wärterinnen, sind. Der Häftling Mohamedou Ould Slahi, welcher sich auch heute noch in Guantanamo befindet, erzählt in seinem Buch von den täglichen Umständen. Er versucht kein Blatt vor den Mund zu nehmen, dennoch wurden viele Namen und Inhalte aus dem Buch zensiert bevor sie in die Öffentlichkeit gelangten. Das was noch zu lesen ist reicht jedoch vollkommen aus, um sich ein Bild von dem Schrecken Guantanamos zu machen.

Slahi berichtet von Wärterinnen, die ihn zu Sex drängten, während er angekettet war. Bei dieser Prozedur soll er Gebete aus dem Koran aufgesagt haben. Des weiteren berichtet er von Durchsuchungen am Boden, bei denen der ganze Körper angefasst wurde. Im Gefängnis nennt man dies die "Guantanamo-Massage". Bei Sex-Verweigerung mit den Wärterinnen wurde es Slahi ein Jahr lang verboten zu beten. Auch während der muslimischen Fastenzeit, dem Ramadan, wurde er zwangsernährt. Er wird mit den Anschlägen vom 11. September in Verbindung gebracht. Dies konnte jedoch nie bewiesen werden.

Viele Häftlinge sind wegen leeren Beschuldigungen und falschen Vermutungen in Guantanamo gelandet. Dennoch, für die meisten Häftlinge wird der Weg so schnell nicht in die Freiheit führen. Während der Westen den IS bekämpft, fragt er sich gleichzeitig, warum ein solch großer Hass aus dem Osten kommt. Der Hass auf den Westen ist bei solch unmenschlichen Umständen nicht unbegründet.

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