Gerhard Schröder im exklusiven Interview zu 10 Jahre Agenda 2010

von Portrait von Martin Busch Martin Busch
Veröffentlicht am 12. März 2013

Am 14. März 2003 wurde in der Regierungserklärung von Altbundeskanzler Gerhard Schröder die "Agenda 2010" - "Agenda-zwanzig-zehn"- verkündet. Die Agenda enthält ein Konzept zur Verbesserung des Sozialsystems und des Arbeitsmarktes in Deutschland. Die Bezeichnung "Agenda" verweist auf die "Lissabon-Agenda" - oder "Lissabon Strategie" - die im Jahr 2000 von Europas Staats-Chefs während eines Sondergipfels in Lissabon beschlossen wurde. Ziel der Strategie ist, Europa zum "wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt" zu machen. In einem Interview anlässlich des zehnjährigen Jubiläums gab Altbundeskanzler Schröder ein Interview für Bild.

Der Frage ob Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Job während der Euro-Krise gut machen würde, weicht Schröder damit aus, dass es ein ungeschriebenes Gesetz sei, die Politik seiner Nachfolger nicht zu bewerten oder zu kritisieren. Es gebe aber zwei Möglichkeiten ein Land zu regieren - entweder als Fähnlein im Wind oder Schröders Prinzip, sich selbst zu fragen was man eigentlich will und in welche Richtung sich das Land entwickeln soll. Der Niedersachse versichert, Peer Steinbrück bringe diese Qualitäten mit, auch wenn der Kanzlerkandidat durch einige Pannen Kritik auf sich zieht. Jeder Kanzlerkandidat werde immer kritisiert - wem es in der Küche zu heiß ist, kann nicht Koch werden, bestätigt Schröder. Bild fragt, ob ein guter Koch seine Hand mehrmals auf die Herdplatte lege, worauf der ehemalige Politiker lacht und zugibt, das Steinbrück nicht nur kritisiert werde und über eine sehr klare Sprache verfüge. Auch Fragen zu seinem Privatleben beantwortet der Jurist - wenn er Zeit hat kümmert er sich um die Kinder, ansonsten arbeitet er wieder als Rechtsanwalt und habe viele Ehrenämter. Als Familienvater ist er über die aktuellen Etikettenschwindel in der Lebensmittelindustrie entsetzt und verstehe nicht, warum die Regierung nicht härter durchgreifen würde.

Gerhard Schröder trat 2005 nach Widerständen aus der eigenen Partei von der Politik zurück - eine Parallele zu Helmut Schmidt. Schröder würde sich aber nicht anmaßen, sich mit Schmidt zu vergleichen, der eine der großen Persönlichkeiten dieser Welt sei. Höchstens die Leidenschaft für Zigaretten und Zigarren würde sie verbinden.

Wie finden Sie Gerhard Schröders Aussagen in dem Interview?