Obama spricht sich für die Homo-Ehe aus

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 11. Mai 2012

Barack Obama hat sich als erster US-Präsident öffentlich für die Ehe bei gleichgeschlechtlichen Partnern ausgesprochen.

"Ich finde, dass gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen sollten." mehr...

Er habe in sich gehört und festgestellt, dass es ihm persönlich wichtig sei, diese Frage zu klären. In nur sieben Bundesstaaten sind bis dato gleichgeschlechtliche Ehen in den USA erlaubt. Aber die gesellschaftliche Meinung ändert sich - immer mehr Bürger sind für "same-sex-couple marriages". Nun sind die Meinungen zu Obamas Äußerung gespalten - die einen sagen, das sei eine riskante Angelegenheit während des Wahlkampfes und könnte ihn viele Stimmen kosten, die anderen halten sein Bekenntnis für kalkuliertes Risiko. Laut der gestrigen ARD Tagesschau formulierte Wahlkampfgegner Romney vorsichtig, er sei nach wie vor der Meinung, dass eine Ehe eine Verbindung zwischen Mann und Frau sei. ARD Kommentatorin Hanni Hüsch meint, Barack Obama verliere durch seinen Schritt nichts, denn die konservativen Wähler würden ihn sowieso nicht wählen.

"Die wichtigen Wechselwähler in der Mitte tendieren mehrheitlich zur Homosexuellen Ehe und die Linken in seiner Partei, die kann er damit zu neuem Schwung motivieren." mehr...

Seine Aussage wird so oder so als historisch angesehen. Endlich traut sich ein US-Präsident, sich öffentlich für die Homo-Ehe auszusprechen. Dies ist schließlich nicht mehr fortschrittlich, sondern einfach schon zeitgemäß. Damit zeigt Obama sich wieder einmal eindeutig als moderner Präsident. Falls diese Nachricht negative Wogen bei einigen Wählern schlagen sollte, so können diese bis zur Präsidentschaftswahl in sechs Monaten sowieso noch geglättet werden. Alles richtig gemacht also. Vor allem - Respekt für seinen Mut, denn ein Präsident sollte mutig für seine Überzeugungen einstehen. Diesen hat Obama nun eindrucksam bewiesen und einen gesellschaftlich wichtigen Moment in der amerikanischen Geschichte geschaffen.

Barack Obama mit historischem Bekenntnis