Abschied von Oscar-Preisträger Maximilian Schell

von Portrait von Lina Wemhöner Lina Wemhöner
Veröffentlicht am 2. Februar 2014

Der österreichisch-schweizerische Schauspieler Maximilian Schell ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Noch vor wenigen Tagen war er nach einer Lungenentzündung aus dem Krankenhaus im österreichischen Kitzbühl entlassen worden. Doch dann folgte die traurige Nachricht: Schell sei in der Nacht von Freitag auf Samstag im Klinikum Innsbruck "an der Folge seiner plötzlichen und schweren Erkrankung verstorben", teilte seine Agentin Patricia Baumbauer am Samstag mit. Seine Frau Iva sei bis zuletzt bei ihm gewesen.

Schell wurde am 8. Dezember 1930 in Wien geboren. Der Sohn des Schweizer Schriftstellers Hermann Ferdinand Schell und der österreichischen Schauspielerin Noé von Nordberg liebte das Theater. Bereits ab 1953 arbeitete er als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg an der Basler Komödie. Es folgten viele Engagements in Deutschland, bis er 1958 den Bühnen des Broadways bestieg. 1959 holte ihn Gustaf Gründgens ans Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, wo er auch in der berühmt gewordenen Hamlet-Inszenierung mitwirkte.

"Ich habe eigentlich gar keinen Beruf. Ich wandere durch das Leben und durch alle Bereiche der Kunst." (Maximilian Schell/ Focus)

Oscar-Gewinner Maximilian Schell

Dem weltweiten Fernsehpublikum wurde er spätestens durch seine Rolle in der Hollywood-Produktion "Das Urteil von Nürnberg" bekannt. Für seine Rolle als Kriegsverbrecher-Anwalt Stanley Kramer erhielt er 1962 einen Oscar und war damit der erste deutschsprachige Gewinner seit dem Krieg. Zudem war er weitere Male als bester Darsteller und Nebendarsteller, sowie für den besten ausländischen und den besten Dokumentarfilm für den Oscar nominiert worden. Des Weiteren spielte Schell in "Die Akte Odessa", "Das Tagebuch der Anne Frank" und "Deep Impact".

Abschied von Oscar-Preisträger Maximilian Schell

Als Schauspieler lebte er abwechselnd in Los Angeles und auf dem elterlichen Berghof in Kärnten. Aufsehen erregte seine drei Jahre andauernde Beziehung mit Soraya, der Gattin des letzten Schahs von Persien. Im Jahr 1985 heiratete Schell die russische Schauspielerin Natalja Andreitschenko. Vier Jahre später wurde ihre gemeinsame Tochter Nastassja Schell geboren.

Nach einer kurzzeitigen Beziehung mit der österreichischen Kunsthistorikerin Elisabeth Michitsch war Schell seit 2008 mit der 48 Jahre jüngeren deutschen Opernsängerin Iva Mihanovic liiert, im August 2013 heiratete das Paar.