YouTube vs. GEMA geht in die nächste Runde: Künftig keine Sperrhinweise mehr?

von Portrait von Lina Wemhöner Lina Wemhöner
Veröffentlicht am 26. Februar 2014

„Dieses Video ist in Deutschland leider nicht verfügbar, da es möglicherweise Musik enthält, für die die erforderlichen Musikrechte von der GEMA nicht eingeräumt wurden. Es tut uns leid“ Dieser Satz ärgert nicht nur YouTube-Nutzer, sondern auch die Gema selbst. Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) hat sich nun erfolgreich vor dem Landgericht München gegen YouTube gewehrt und sich aus der Mitverantwortung für Sperrungen von Videos auf der Internetplattform herausgezogen, so Focus: Die Sperrtafeln müssen künftig weg! In der Urteilsbegründung der Richter heißt es unter anderem, die Texte seien „unvollständig und irreführend“. Sie erwecken den Eindruck, die Gema selbst sperre die Videos – dabei sperrt YouTube die Videos vorsorglich selbst. Noch ist das Urteil des Münchener Landgerichts aber noch nicht rechtskräftig.

„Die Aussage ist in dieser Nüchternheit objektiv falsch. […] Seit fast drei Jahren führt YouTube die Öffentlichkeit mit diesen Sperrtafeln in die Irre und beeinflusst rechtwidrig die öffentliche Meinungsbildung einseitig zu Lasten der Gema.“ (Gema-Chef Harald Heker)

Mit der Auseinandersetzung vor dem Münchener Landgericht ist der seit 2009 dauernde Streit zwischen der Gema, die in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 65.000 Mitgleidern (Komponisten, Musikverlegern und Textautoren) vertritt, und der YouTube-Mutter Google in eine neue Runde gegangen. Bislang konnten sich die Parteien nicht auf ein Bezahlmodell einigen. Die Gema fordert von YouTube einen Anteil von 0,375 Cent pro aufgerufenem Video. Das ist YouTube aber zu teuer und lehnt die Forderungen bisher ab. Aus Sicht der Gema müsse der Konzern Vergütungen zahlen, da er mit der Musik in Videos Werbeerlöse erwirtschaftet.

Anfang Februar hatte YouTube allerdings betont, weiter an einer Einigung mit der Gema interessiert zu sein. Vielleicht gibt es die Videos dann künftig auch in Deutschland zu sehen?