gamescom 2013 Highlights: PS4 gegen Xbox One und Ganzkörper Virtual Reality

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 22. August 2013

Microsofts Xbox One gegen Sonys PS4: Einen Eindruck der beiden Stände beim Fachbesuchertag auf der Spielemesse gamescom 2013 in Köln gewinnt man schnell. Während Sony wie gewohnt mit dem verspielten Stand daher kommt und die neue Konsole PlayStation 4 in der Tat relativ wenig zeigt, fährt Microsoft mit einer wuchtigen Präsenz auf. Damit mag der Konzern der größeren Beliebtheit der PS4 beim Konsumenten entgegen steuern wollen und sein Image aufpolieren. Mehr Präsenz als die Konkurrenz - mehr Aufmerksamkeit? Nach all den Zugeständnissen an den User - wir berichteten - wird sich zeigen, ob die Bemühungen auf der gamescom die gewünschte Wirkung erzielen.

Bei der PS4 fällt vor allem die größere Power auf. Ansonsten spielen sich die zugehörigen neuen Titel nicht viel anders, als bei der vorherigen Konsolengeneration. Beim Test der Xbox One fällt zuerst der veränderte Controller auf: Die Sticks sind höher als gewohnt, so dass einerseits mehr Spiel in der Bewegung dieser Steuerelemente herrscht - Bewegungen sind dadurch präziser - allerdings ist das Handling derselben dadurch anfangs schwerer. Mit etwas Übung wird der Xbox Gamer da aber recht schnell mit zurecht kommen. Später mehr zu den große Game-Titeln der Messe.

Highlights der gamescom abseits der Games

Die Virtual Reality Brille von Oculus VR zieht viel Aufmerksamkeit auf sich. Der Gamer setzt das Taucherbrillen-ähnliche Gerät auf, erhält ein Gamepad und kann sich im Sitzen durch die virtuelle Spielewelt bewegen. Auf einem Bildschirm über dem Kopf sehen die Zuschauer, was der User erlebt: Bewegt der Tester den Kopf, so schwenkt auch die Kamera im Spiel. Mit eigenen Kopfbewegungen kann der User also die Kameraperspektive seines Spielcharakters steuern - weitere Aktionen lassen sich mit dem Gamepad intuitiv und einfach durchführen.

Cyberith präsentiert einen Prototyp, der nicht nur die Virtual Reality Brille berücksichtigt, sondern noch mehr Körpereinsatz erfordert. Das ist eine Erfahrung wert: Der freiwillige Tester kriegt Kletterausrüstung ähnliche Schnallen um die Köpermitte und steht auf einem sensitiven Boden innerhalb einer gesichten, kreisrunden Absperrung. Mit Gamepad in der Hand und Brille auf dem Kopf taucht der Tester auf der gamescom ganz in das Spiel ein. Hier bewegt man sich durch die "Portal" Spielewelten. Dreht sich der Tester um die eigene Achse, so sieht dieser  - und das Publikum auf einem Showscreen - diese Bewegung auch in First-Person Sicht im Game umgesetzt.

Auf dem Sofa sitzen ist hier nicht: Der User bewegt sich anfangs noch etwas schwerfällig auf dem Touchboden vorwärts. Noch kann man nicht leichtfüßig über den Boden des Prototyps wandeln, die Füße müssen schon mit etwas mehr Druck den Touchboden in Bewegung bringen. Virtuelle Welten - komplett in ein Game einzutauchen - davon träumt eigentlich jeder Zocker. Entsprechend war die Neugierde beim Fachpublikum groß.

Die interessantesten Titel auf der gamescom 2013

Fans von bestimmten Titeln konzentrierten sich auf ihre Lieblinge und genau für diese Neugierbefriedigung vor Release ist die gamescom auch gemacht.

  • "Call of Duty Ghosts" für die Xbox One im Online-Mehrspieler Modus ausprobieren: Keine großen Überraschungen, das Game haute nicht mehr um als sonst, macht aber gleichermaßen Spaß wie immer.
  • "Watch Dogs" ist tatsächlich was Neues und definitiv einer der größten neuen Titel - da das Handling sehr intuitiv ist, finden sich etwas erfahrenere Gamer sehr schnell zurecht und haben direkten Spielspaß an der Story.
  • "Assassin's Creed 4: Black Flag" ist ebenso ein groß erwarteter Titel - Pirat mit Assassinenkutte, mehr Eigeninitiative des Charakters und damit mehr Freiheiten im Spiel, sowie die brilliantere Grafik fallen auf.
  • "Titanfall" ist auf der gamescom im Online-Mehrspielermodus anspielbar: Launiges Roboter-Action Geballere um knappe Rohstoffe mit Riesen-Titanen - hier in der zu umkämpfenden Stadt.
  • "Spark" ist Microsofts Spielekreator auf der Xbox One. Mit dem Game (Idee ähnlich wie wie bei Sonys "Little Big Planet") kann der User nicht nur seine eigenen Level kreieren, sondern auch komplett eigene Spiele erstellen (Charaktere, Aktionen etc. mit dem Editor hinzufügen). Dabei setzt Microsoft auf die Social Komponente: Die Level sind User Generated Content und regen vielleicht zu Tausch-Aktionen innerhalb der Community an. Dabei ist die Optik Comic-artig und lustig-bunt wie z.B. bei "Spore".

Andere Stände haben auch schöne neue Titel: "Saints Row 4", "Batman Arkham Origins", "Die Sims 4", "FIFA 14", "Kinect Sports Rivals", "Diablo 3: Reaper of Souls" und "Heroes of Dragon Age", sowie "Ryse: Son of Rome". Die Retro-Ecke wiederum ließ wie immer das Klassiker-Herz höher schlagen.

Auffällig auf der gamescom 2013: Noch mehr Werbeflächen und Trailer als sonst und dafür etwas weniger Anspielmöglichkeiten. Der Fachpublikumstag war dennoch stärker besucht als letztes Jahr, die Veranstalter vergaben 2013 auch zusätzliche Tickets. Ab heute ist die Messe in Köln für alle Besucher geöffnet und dauert noch bis zum 25. August an.