Facebook foppt Fans zweifach

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 26. Juni 2012

Chaos bei „facebook“: Nur wenige Stunden nachdem die neue App „Find Friends Nearby“ online geschalten wurde, zog „facebook“ das zweifelhafte Werkzeug auch schon wieder zurück. Mit der App können Nutzer einsehen, ob sich in ihrer näheren Umgebung andere „facebook“-Nutzer befinden, mit denen sie befreundet sind. Die App löste wieder Diskussionen über Datenschutz aus. Allerdings verschwand sie nach nur wenigen Stunden wieder von der Benutzeroberfläche. „Es war nur ein Test“, zitiert „wired“ einen Pressesprecher von „facebook“:

When contacted, a Facebook spokesperson told Wired: „This wasn’t a formal release — this was just something that a few engineers were testing. With all tests, some get released as full products, others don’t. Nothing more to say on this for now, but we’ll communicate to everyone when there is something to say.“ mehr...

Noch mehr Fragen löste allerdings die Bekanntmachung aus, dass „facebook“ demnächst die Städtenamen aus den Fanseiten entfernen will. „Welt Online“ berichtet, dass die deutschen Städte etwa drei Wochen Zeit hätten, sich umzufirmieren, weil niemand einen geografischen Ort vertreten könne:

Das Internetportal zwingt die Betreiber der Seiten - meist die Stadtverwaltung oder das Tourismusmarketing - sich umzubenennen, wie mehrere betroffene Städte der Nachrichtenagentur dpa bestätigten. (...) «Niemand kann einen geografischen Ort vertreten», steht im Facebook-Hilfebereich, auf den die Pressestelle zur Begründung der Anordnung verweist. Eine Seite müsse sich deutlich auf eine Organisation beziehen - wie «New York - Büro des Bürgermeisters» oder «Lok Sabha - Parlament von Indien». Wenn aber eine Stadt niemandem gehören könne, dürfe sie auch niemand auf Facebook repräsentieren. Sonst «werden die Administratorrechte zurückgezogen». (...) Dass das Unternehmen mit dieser Drohung nicht scherzt, wurde Anfang des Jahres deutlich. Von einem Tag auf den anderen war die Facebook-Seite der Stadt München aus dem Netz verschwunden. Plötzlich offline - und mit ihr die rund 400 000 Fans der Seite. mehr...

Auch wenn sich die „facebook“-Nutzer darüber sicherlich aufregen werden - einleuchtend ist die neue Verordnung schon. Warum sollte ein PR-fixiertes Marketingbüro die Stadt München, Köln oder Leipzig vertreten können? Alles, was ein Marketingbüro vertreten kann, sind die eigenen Interessen. Trotzdem wird es wohl ein wenig unpraktischer sein, wenn man nicht mehr Fan von „Hamburg“ sein kann, sondern bspw. vom „Stadtmarketing Hamburg“, oder hamburg.de.