Schluss mit kostenlos: Facebook verlangt jetzt Geld für Nachrichten

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 9. April 2013

Bisher konnte jeder, der die entsprechende Muse/Freizeit/Langeweile hatte, jedem Facebook-Mitglied eine Nachricht schicken. Tom Hanks, Mark Zuckerberg, Nicole Kidman, Sebastian Vettel, Mick Jagger - alle waren erreichbar. Klar, die Nachrichten sind nie im Postfach gelandet, wo die Nachrichten von Freunden ankommen, sondern im unscheinbaren, wenn auch gleich nebenan gelagerten Sonstige-Ordner, wo die Nachrichten entweder ignoriert, oder gleich ganz übersehen werden, aber erreichbar waren die Damen und Herren dennoch. Das werden sie auch in Zukunft sein - aber Facebook verlangt künftig Geld dafür - ja nach Anzahl der Follower einen kleineren (wenige Cent) oder größeren Obolus (100 Dollar). Der Sinn dahinter: Angeblich sollen Prominente vor übervollen Postfächern geschützt werden. (Was kaum Sinn ergibt, da der allergrößte Teil der unerbetenen Nachrichten ja ohnehin nicht im regulären Postfach landet.) Der eigentlich Sinn dahinter: Facebook streicht den Erlös daraus ein. Der „geschützte“ Promi bekommt nichts.

Gedacht ist die Bezahl-Funktion nicht für Fan-Seiten, sondern für Personen-Profile. Je nach Anzahl der Abonnenten, ist eine Nachricht an eine Person des öffentlichen Lebens dann billiger oder teurer. Je mehr Follower eine Person hat, also je prominenter sie ist, umso teurer die Nachricht. Schon seit Dezember letzten Jahres testete Facebook die Option in den USA. Jetzt wurde das Testgebiet auf 36 weitere Länder, unter anderem in Europa, ausgeweitet. Betroffen ist hauptsächlich Großbritannien, aber auch in Deutschland wird das „Promi-Porto“ schon getestet. Aufatmen können alle, die Prominente nicht mit ihrem Kram belästigen: Nachrichten an Freunde und Freunde-von-Freunden sollen weiterhin kostenlos bleiben.