Evolve: Mein erster Eindruck vom Alphamonster

von Portrait von Daniel Tuttaß Daniel Tuttaß
Veröffentlicht am 17. November 2014

Am vergangenen Wochenende fand der Alpha-Test vom mit Spannung erwarteten Monsterjäger-Spiel „Evolve“ statt und einige Spieler hatten das Glück einen der begehrten Alpha-Keys zu erhaschen und sich gemeinsam auf die Jagd zu begeben. Ich hab mich ebenfalls unter die Jäger gemischt und mal geschaut, ob das Monster eine ernst zunehmende Bedrohung ist oder ob man in „Evolve“ mit Kanonen auf Spatzen schießt.

4 gegen 1? Feiglinge!
Im neuen Spiel der „Left 4 Dead“-Macher kämpfen vier bis an die Zähne bewaffnete Söldner auf einer Karte gegen ein einzelnes riesiges Monster. Der Clou dabei: auch das Monster wird von einem menschlichen Spieler gesteuert. Während sich also Schütze, Fallensteller, Sanitäter und Unterstützer auf die Jagd nach dem Monster begeben, muss eben dieses sich bestmöglich verstecken und versuchen durch Fressen von Tieren die nächste Evolutionsstufe zu erreichen. Mit jeder erreichten Stufe wird das Monster stärker und kann Skillpunkte in seine einzelnen Fähigkeiten stecken, um diese zu verbessern. Gleicht das Monster also anfangs noch einem fliehenden Kaninchen, ist es am Ende ein ausgewachsenes haushohes Ungetüm mit riesigen Pranken, Stacheln auf dem Rücken und Feueratem, das mit den Jägern den Boden aufwischt.

Mehr ballernder Rambo, weniger deduzierender Sherlock
Wer nun auf spannende Spurensuche, geschicktes Fallen stellen und bedächtiges Schleichen hofft wird von „Evolve“, ebenso wie ich im ersten Augenblick, ein wenig enttäuscht sein. Denn die Hunter sind keinesfalls besonnene Spurenleser, sondern stürzen dem Monster mit Jetpacks und brachialer Waffengewalt im Rambo-Style hinterher. Das Spielgefühl als Jäger erinnert stark an klassische Shooter wie „Unreal Tournament“ oder „Quake“ mit ihren meterhohen Double Jumps und Hightech Waffenarsenalen. Bei einigen Waffen, Skills und besonders dem allgemeinen Monstergameplay wären jedoch etwas ausführlichere Tutorials hilfreich gewesen, mehr als ein paar eingebettete Videos gibt es in der Alphaversion nämlich bislang noch nicht. Da sollten die Entwickler dringend nachbessern, denn viel zu oft kam es vor, dass Jäger so wie Monster planlos herumrannten ohne zu wissen wie sie ihre Ausrüstung und Fähigkeiten einsetzten.

Der Kampf gegen die Uhr
Meine anfängliche Enttäuschung weicht jedoch recht schnell dem spaßigen Spielprinzip. Denn die meist nur knapp 10-15 Minuten langen Partien schaffen es in dieser kurzen Zeit ohne Unterlass Spannung aufrechtzuerhalten. Als Jäger bin ich mir ständig dem Kampf gegen die Zeit bewusst: je länger das Monster frei herumläuft, desto schwierig wird es für unsere Truppe. Als Monster hingegen bin ich stets auf der Hut, versuche keine Spuren zu hinterlassen und muss immer ein Auge bzw. eine Nase auf meine Umgebung gerichtet haben. Habe ich als Monster dann erst einmal die nächste Stufe erreicht, ist es auch schon mal möglich einzelne unvorsichtige Jäger anzugreifen und sie vielleicht sogar auszuschalten.

Die Nachsuche
„Evolve“ macht trotz (oder gerade wegen?) seiner kurzen Partien eine Menge Spaß. Jäger und Monster bieten schon einige spielerische Abwechslung und funktionieren bereits einwandfrei. Auch wenn in der Alpha noch nicht alles vom Spiel zu sehen war, bekam man als Spieler bereits einen guten Eindruck wo die Reise hingehen soll. Ich hatte mir zwar etwas liebevoller designte Karten und insgesamt eine etwas bessere Atmosphäre für „Evolve“ gewünscht, nichtsdestotrotz macht das Spielprinzip aber Spaß und die Kämpfe sind spannend. Wer also Lust auf kurze, flotte Runden Monsterhatz hat, sollte sich den 10.02.2015 im Kalender anstreichen, denn da beginnt mit „Evolve“ die Jagdsaison auf PS4, Xbox One und PC.

Evolve: Mein erster Eindruck vom Alphamonster