Die Spielgewordene Gute Laune: The Last Tinker PC-Review

von Portrait von Daniel Tuttaß Daniel Tuttaß
Veröffentlicht am 19. Mai 2014

Am 12.5. erschien mit „The Last Tinker“ ein Action-Adventure vom neuen deutschen Entwicklerteam mit dem klangschönen Namen „Mimimi Productions“. „The Last Tinker“ verbindet eine farbenfrohe Spielwelt mit klassischen Hüpf- und Rätselpassagen von Klassikern wie „Banjo Kazooie“ und dem flüssigen Kampfsystem aus den modernen „Batman“- Spielen. Aber reicht das wirklich an Tiefgang um uns an den Computer zu fesseln?

Die Story
Die Geschichte von „The Last Tinker“ ist zwar nicht unbedingt eines Oscars würdig, erzählt aber trotzdem eine schön dargestellte märchenhafte Geschichte. In der Farbstadt in Tinkerworld ist es zum Bruch zwischen den drei Farben Rot, Blau und Grün und ihren jeweiligen Anhängern gekommen. Die einst so einige Stadt ist nun in abgegrenzte Bereiche zerfallen und Zwietracht herrscht zwischen den einzelnen Vertretern. Unser Held Koru, der in einem der letzten bunten Außenbezirke der Stadt lebt, ist der letzte Tinker der Welt und damit als Einziger noch in der Lage, die Kraft der Farbgeister zu nutzen und Gegenstände zu basteln. Und mit dieser Prämisse entlässt uns das Spiel dann auch schon in die lebhafte Tinkerworld.

Die Welt
Die Tinkerworld macht mit ihrem wundervollen bunten Pappmaché-Look auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Bereits nach wenigen Schritten in der Welt empfand ich die farbenfrohe Aussicht als angenehme Abwechslung, zum oft tristen graubraun moderner Shooter oder Rollenspiele. Die Umgebungen sehen aus wie selbst gebastelt und bemalt von einer fröhlichen Kindergartengruppe. Da fügt es sich auch sehr angenehm in das Gesamtbild, dass die Figuren keine Sprachausgabe besitzen, sondern (zum Glück auch abschaltbare) Piepslaute von sich geben und in automatisch aufpoppenden Textfenstern mit und uns sprechen. Die Grafik ist dabei zwar nur zweckmäßig, die vielen kleinen Details der Figuren lassen die eigentlich nicht berauschende Optik aber schnell in den Hintergrund treten.

Die Spielmechanik
Während des Spiels sind wir vor allem mit zwei Sachen überwiegend beschäftigt, erst hüpfen wir und dann boxen wir. Das mag jetzt simpel klingen, aber im Grunde ist es nicht viel mehr das. Und das macht ziemlichen Spaß. Das Kampfsystem hat zwar nicht die Tiefe und den Flow eines „Batman:Arkham City“ aber es ist angenehm flüssig und dürfte auch Kindern leicht von der Hand gehen. Hierbei sei erwähnt, dass die Steuerung zwar mit Maus und Tastatur okay ist, aber wirklich Spaß macht „ The Last Tinker“ erst wenn ein Controller am PC angeschlossen ist. Warum die Sprungmechanik des Spiels allerdings automatisch, wie z.B. in „Assassins Creed“ funktioniert, ist mir schleierhaft. Dadurch wird das Spiel leider an manchen Stellen einfach viel zu leicht. Das Maximum an Schwierigkeit sind leider immer noch recht simple Geschicklichkeitspassagen, denn auch die Rätsel sind nicht wirklich anspruchsvoll. Wiederrum war ich immer angenehm flott in der Welt unterwegs, hing nie lange an einer Stelle und bin dank des einfachen Sprungsystems immer recht schnell von A nach B gekommen.

Fazit
„The Last Tinker“ ist ein zweischneidiges Schwert. Wer von einem Spiel erwartet, dass es ihn herausfordert oder mit einer wendungsreichen düsteren Geschichte in den Bann zieht ist hier vollkommen an der falschen Adresse. Wer allerdings für relativ wenig Geld (20 Euro auf Steam) mal wieder in einer wundervollen fröhlichen Welt mit einer netten Geschichte unterwegs sein möchte und sich von den recht simplen Sprung und Rätselpassagen nicht abschrecken lässt, der kann hier jede Menge Spaß haben. Das Gefühl der alten Jump´n Run Klassiker kam zwar bei mir nicht ganz auf, für den kleinen Preis hatte ich aber für gute 6-7 Stunden allerdings jede Menge Spaß und gute Laune.

Die Spielgewordene Gute Laune: The Last Tinker PC-Review