"BioShock Infinite": Das beste Spiel 2013?

von Portrait von Michael Miskulin Michael Miskulin
Veröffentlicht am 27. März 2013

Mit "BioShock Infinite", dem neuesten First-Person-Shooter aus der "BioShock"-Reihe, führt 2K Games den Spieler in eine detailverliebte und actionreiche Steampunk-Welt über den Wolken und überzeugt mit einer fesselnden Geschichte, die Fragen aufwirft, die eher selten in großen Blockbuster-Titeln gestellt werden. "BioShock Infinite" schafft den selten erreichten Spagat zwischen actionreicher Unterhaltung und philosophischem Tiefgang.

Die Hölle in den Wolken

Die Geschichte von "BioShock Infinite" spielt im Jahre 1912 einer alternativen Weltgeschichte, in der der Gründer einer ultra-nationalen Partei das technische Meisterwerk einer Stadt in Wolken vollbracht hat, um sein ganz persönliches fanatisch-religiöses Paradies zu schaffen. Doch die himmlische Wolkenstadt Columbia, die einst die technische Überlegenheit der Vereinigten Staaten von Amerika repräsentieren sollte, offenbart sich schnell als bedrückende Dystopie, in der die Bevölkerung zu unmündigen Bürgern geformt wird, die von Rassismus, Fremdenhass und Scheinheiligkeit geprägt sind.

In diese erzkonservative Welt der religiösen Eiferer wird der Protagonist der Handlung, der ehemalige Agent Booker DeWitt geschickt, um eine junge Frau namens Elizabeth zu retten, die seit ihrer Kindheit dort gefangen gehalten wird. Schnell wird Booker in die Pläne Wolkenstadtführers verstrickt, der sich längst von den USA losgesagt hat und sich nun an den Erdbewohnern rächen will. Inwiefern die Schicksale aller miteinander verwoben sind, offenbart sich schließlich im Laufe der Handlung.

Schießereien und Biosubstanzen

"BioShock Infinite" weiß die eingängige Mischung aus First-Person-Shooter und Rollenspiel fortzusetzen, die die Reihe mit Bioshock 1 und 2 bereits so erfolgreich werden ließ. So bietet das Spiel nicht nur ein einfallsreiches und upgradefähiges Waffenarsenal - der Spieler kann wie gewohnt auch übernatürliche Kräfte entwickeln, die durch die Anwedung von Biosubstanzen hervorgerufen werden. So kann Booker irgendwann begrenzt das Wetter kontrollieren, um Energieblitze und Feuerbälle zu schleudern oder lässt seine Gegner per Telekinese einfach wehrlos in der Luft straucheln.

"BioShock Infinite" vermittelt aufgrund seines Settings zwar nicht mehr dasselbe klaustrophobische Gefühl wie die Unterwasserstadt seiner Vorgängerspiele. Vielmehr prägen offene Areale die Architektur der Wolkenstadt in luftiger Höhe. So kann man nun die abenteuerliche Skyline, eine Art Seilbahn nutzen, um schnell von Plattform zu Plattform zu gelangen. Rasante Schießereien inklusive.

Steampunk und mechanische Riesen

Wie schon in den Vorgängerspielern zuvor ist auch die detailreiche Wolkenstadt Colombia mehr als nur Kulisse. Sie wirkt so lebendig und ist nur so mit Hintergrundinfos vollgepackt, dass man sie fast als eigenständigen Charakter auflisten könnte. Das gesamte Setting, das nur so vor Steampunk-Ästhetik strotzt, wirkt dennoch authentisch und die Architektur der Stadt ist so komplex, dass man meinen könnte, ein Architekt des ausgehenden 19. Jahrhunderts hätte diese Stadt wirklich erbaut.

Die wunderschöne Steampunk-Optik spiegelt sich auch in wunderbar bizzaren mechanischen Riesen wieder, die sich - ähnlich wie der Big Daddy Kolloss aus den Vorgängern - dem Protagonisten in den Weg stellen werden. So gibt es einen vögelähnlichen Flugroboter, der auf den namen Songbird hört und die junge Elizabeth bewacht. Der Motorized Patriot ist hingegen ein bewaffnetes, mechanisiertes Konstrukt, dass wie George Washington aussieht.

"BioShock Infinite": Das beste Spiel 2013?

Alles in allem ist 2K Games ein weiterer spielerischer Meilenstein gelungen. Viele Publikationen sehen das genauso und haben "Bioshock Infinite" mit Bestnoten überhäuft. Auf Metacritic.com ist es das bisher am besten bewertete Spiel des Jahres 2013 und damit auf jedenfall eine Kaufempfehlung.

"Bioshock Infinite" ist bereits für PC, Xbox 360 und PS3 erhältlich.