Musiklegende der 50er gestorben

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 3. Januar 2013

Patti Page war schon da, bevor Elvis kam, oder Marilyn. Sie war die letzte große Musik- und Entertainmentlegende, bevor im unmittelbar folgenden Rock 'n' Roll-Zeitalter praktisch jeden zum Star wurde, der eine Gitarre bedienen konnte. In den 50ern war Page die erfolgreichste US-Popsängerin mit über 100 Millionen verkauften Schallplatten, einer eigenen Fernsehshow und dem Ruhm, eine innovative Technik in die Musikindustrie eingeführt zu haben - weil sie 1947 kein Geld für Backgroundsängerinnen hatte, sang sie die Stimmen selbst und ließ sie im Studio übereinander legen; Patti Page hat also das Overdubbing erfunden. Ihr größter Hit war 1950 „Tennessee Waltz“, der sich allein über 10 Millionen Mal verkaufte. Wirklich geendet hat ihre Karriere aber nie - bis kurz vor ihrem Tod am Neujahrstag trat sie noch auf.

Musiklegende der 50er gestorben

Page wurde 1927 in Oklahoma geboren und sang im Kirchenchor. Als sie mit nicht einmal 20 Jahren entdeckt wurde, ging alles sehr schnell - Plattenvertrag, Hit auf Hit, mit 30 die eigene Fernsehshow. Ihren Künstlernamen hat Patti Page gewissermaßen gestohlen - als sie in den 40ern für einen Radiosender arbeitete, wurde eine Stelle frei: In der von der Page Milk Company gesponserten Radiosendung wurde eine neue Moderatorin gesucht. Die Sängerin, die die Rolle vorher inne hatte, nannte sich im Rahmen der Sendung Patti Page und als die gebürtige Clara Ann Fowler den Job und somit die Rolle übernahm, behielt sie auch den Namen bei.

In diesem Jahr erhält Page posthum den Grammy für ihr Lebenswerk.