Panic! at the Disco mit "Too Weird to Live, Too Rare to Die!"

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 4. Oktober 2013

Panic! at the Disco veröffentlichen nach zwei Jahren Musikmarkt Abstinenz das vierte Studioalbum und sprühen Funken ihrer Heimatstadt Las Vegas in die heimischen Gemächer: "Too Weird to Live, Too Rare to Die!" berieselt unsere Ohren mit knusprigen Synthies, unbeschwerten Lyrics, teilweise wuchtigen Dance-Beats und geölten Vocals seitens Band-Frontsinger Bredon Urie. Der Titel ist ein Zitat des "Fear and Loathing in Las Vegas"-Autors Hunter S. Thompson und soll der Wüstenstadt nach zehnjähriger Karriere nun endlich auf liebliche Art Tribut zollen.  Und tatsächlich: Der Longplayer beherbergt Staub, Prunk und Freude. Wie fängt man solch eine Kulisse ein?

„Bevor ich überhaupt irgendwelche Songdemos für das Album anpackte, war ich in Vegas und ging dort in einen Club. Ich lauschte den treibenden Beats und beobachtete all die tanzenden Leute dabei, wie sie Spaß hatten. Und ich dachte mir: 'Ich möchte Musik wie diese machen – diese Leute zelebrieren das Leben.' Das war eine Erfahrung, die mich meinen Zynismus ablegen und erkennen ließ, wie schön das Leben tatsächlich sein kann. "

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sagt Songwriter Urie und beschreibt seine Inspiration für den neuen Tonträger. Die Band kombiniert auf dem Album wieder Alternative-Rock mit tanzbarem Indie-Pop, wodurch der nostalgisch krächzende Sound (der auch an Bands wie Green Day erinnert) erhalten bleibt. Weibliche Feature-Stimmen wehen einen gänzlich neuen, musikalischen Duft heran und sind eine willkommene klangliche Bereicherung. So zum Beispiel die gelungene rockige Lead-Single "Miss Jackson". Allerdings verliert sich der Rock zunehmend in elektronischen Beats, was nicht hätte sein müssen. So bleibt letztlich eine Hommage und Hymne an die Stadt des Glücksspiels. Unterdessen kann sich Bredon das Schwärmen nicht verkneifen:

Panic! at the Disco mit "Too Weird to Live, Too Rare to Die!"

"[...] als ich dann dieses eine Mal wieder dort war, fiel mir auf, dass die Leute dorthin gehen, um ihre Masken abzulegen und loszulassen, und das hat mich inspiriert. Das war ein Moment absoluter Klarheit. Jetzt bin ich in Las Vegas verliebt [...]"

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