Neues Britney Album "Britney Jean": Süße Sounds und barsche Beats

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 29. November 2013

„Britney Jean“ – das ist der Titel von Britney Spears achtem Studioalbum. Sie selbst werde laut eigenen Angaben von Freunden und Familie so genannt, und wolle mit diesem Titel ihren Fans etwas Persönliches schenken. Das neue Album versorgt diese Anhänger sowohl mit harten Dance-Beats als auch mit melodischen Popsongs. Und nicht nur der Titel ist persönlich, auch in Britney´s Liedern findet sich davon ein Stück, zum Beispiel im Duett mit ihrer Schwester Jamie Lynn. Auch hat sie sich weitere, prominente Unterstützung, wie T.I. geholt.

Für das Album konnte sich die Künstlerin über zahlreiche musikalische Unterstützung freuen. Nachdem sie in den letzten Jahren durch einige Skandale ins Stolpern geraten war, arbeitet sie nun wieder mit großen Namen zusammen. An „Britney Jean“ waren unter anderem auch will.i.am und Sia Furler beteiligt.

Das erste Stück „Alien“ verzerrt Britneys Stimme zum Teil in spacige Soundlagen, was aber durchaus zum Inhalt und Stimmung des Songs passt. Eingängige Melodien und Britneys mädchenhafte Stimme machen dieses "Alien" zur Ohrwurmgefahr. Auch wenn der Inhalt nicht wirklich tiefgründig  ist.

“Crossed through the universe to get where you are Travel the night riding on a shooting star Was lonely then like an alien.”

Härter wird es in “Work Bitch”. Britney macht in diesem Song deutlich: Wer Luxus will, der muss sich zusammenreißen und mehr arbeiten als andere. Die harten, schnellen Beats erinnern ein wenig an den LMFAO-Stil. Ehrlich und gemein klingt Britney wenn sie zischt:

"Live in a big mansion Party in France You better work bitch"

Schließlich weiß sie selbst am besten, wie viele Opfer man in der Musikbranche für den Erfolg bringen muss.

Den Einfluss von Sia Furler hört man sofort beim harmonischen “Perfume”. Dieser Einfluss tut Britney durchaus gut. Der Song bringt ihre zarte Stimme bestens zur Geltung ohne diese dünn wirken zu lassen. Track Nummer 14 ist übrigens eine zweite Version von „Perfume" als "The Dreaming Mix".

Bei „It Should Be Easy“ präsentiert sich Britney wie bei "Scream & Shout" im Duo mit will.i.am, und schafft einen elektrisch, tanzbaren Sound, wobei die Stimmen der beiden Künstler vielleicht etwas zu roboterhaft klingen. Wirklich gelungen ist der Auftritt von T.I bei „Tik Tik Boom“

Neues Britney Album "Britney Jean": Süße Sounds und barsche Beats

Leichtes Bollywood-Feeling kommt beim Beginn von „Passenger“ auf, wandelt sich dann aber in eine fast rockige Britney Darbietung.

Ein bisschen kitschiger R´n´B und süßer Pop vermischen sich in „Chillin´ With You“ feat. Jamie Lynn. Geschwisterliche Zuneigung kann ja so süß sein. Jamie Lynn überzeugt mit einer etwas tieferen, kräftigeren Stimme als ihre große Schwester. Im Duett vermischen sich die Klangnuancen fast komplett.

Einen weiteren Star-Einfluss bemerkt man auch bei „Now That I Found You“. Denn niemand Geringeres als David Guetta hatte hier Sound und Finger im Spiel. Ein gutgelaunter Tomorrowland-Track ist entstanden.

Britney Spears neues Album ist teilweise unbedachter Pop und dann wieder harter Sound, Party und Melancholie unter einem Dach. Außerdem beweist die Sängerin mit „Britney Jean“, dass sie nach wie vor eine ernstzunehmende Musikerin ist, Skandale hin oder her, und sie sich ihren Weg zurück in die A-Liga des Pop-Business gekämpft hat.

Das Album ist für Fans der ehemaligen Pop-Prinzessin ein Must-Have, für alle anderen reicht es, ab und zu das Radio lauter zu drehen, wenn Britney auffordert: „Work Bitch“!