Wilhelmshöhe mit Herkules in Kassel wird Unesco-Kulturerbe

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 24. Juni 2013

Die Unesco ernannte den Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe am Sonntag in der Hauptstadt Kambodschas Phnom Penh zum Weltkulturerbe. Damit steht der Bergpark mit seiner acht Meter hohen Herkules Statue in einer Reihe mit den Pyramiden von Giseh und der chinesischen Mauer als extraordinäres Kulturdenkmal. Mit dieser Nominierung erhält Deutschland seine 38. Welterbe-Stätte.

"Die Freude ist groß", sagte der Präsident des hessischen Landesamts für Denkmalpflege Gerd Weiß. "Kassel ist damit nicht mehr nur als Documenta-Stadt bekannt, die alle fünf Jahre die aktuelle Kunstszene anzieht, sondern wird ein Treffpunkt für Leute, die an der Landschafts- und Gartenarchitektur interessiert sind". Der Bau des Kasseler Bergparks Wilhelmshöhe begann im 17. Jahrhundert und dauerte 150 Jahre. In den Jahren 1701 bis 1717 wurde die Kupferstatue des griechischen Halbgottes Herakles nach Entwürfen des Italieners Giovanni Francesco Guerniero gebaut. Besonders würdigte die Unesco den absolutistischen Zeitgeist der Anlage: Die Art und Weise wie die herabfließenden Wassermassen über die Kaskaden und Steinstufen in den Teich vor dem Schloss plätscherten, sei monumental und Sinnbild dieser perfektionistischen Zeit. Es ist ein "einzigartiges Gesamtkunstwerk aus Kunst, Technik und Architektur". Diese pittoreske Landschaft "[...] lockt seit Jahrhunderten Neugierige aus ganz Europa und inzwischen auch aus der ganzen Welt an", heißt es auf der Homepage der Stadt. Die Tagesthemen berichteten gestern ab Minute 12:37 über die Auszeichnung.

Wilhelmshöhe mit Herkules in Kassel wird Unesco-Kulturerbe

Während in Kassel gefeiert wird, trifft die Unesco weitere Entscheidungen. So nahm sie dieses Jahr zum Beispiel auch den Golestan-Palast in der iranischen Hauptstadt Teheran in die Liste auf. Das Manifest des Palastes gehe auf das 16. Jahrhundert zurück und sei der einstige Sitz der persischen Regenten gewesen. Ebenfalls sind u.a. die Reisterrassen in Chinas Provinz Yunnan, das Fort al Zubarah in Katar, die Altstadt von Levuka auf den Fidschi-Inseln, eine Walfängerstation im kanadischen Rad Bay und die Altstadt von Agadez in Niger auf der Liste zu finden. In den letzten Tagen hatte das Kulturdenkmal-Kommitee auch Japans höchsten Berg Fuji, den Ätna in Sizilien und die Königshauptstad Kaesong in Nordkorea aufgenommen.