Mit 3D-Brille in die Cappella Sistina

von Portrait von Götz H. Henke Götz H. Henke
Veröffentlicht am 30. Oktober 2014

Um die sechs Millionen Menschen kommen jedes Jahr in die Sixtinische Kapelle im Vatikan, um die teils weltbekannten Fresken, die dort die Wände und Decken schmücken, zu bewundern. Allen voran natürlich das zwischen 1508 und 1512 entstandene Deckengemälde "Die Erschaffung Adams" von Michelangelo, auf dem zu sehen ist, wie Gott Adam mit ausgestrecktem Zeigefinger zum Leben erweckt. [PHOTO,3]

Da bei diesem Ansturm die Kunstwerke auf Dauer immer mehr in Mitleidenschaft gezogen werden, vor allem durch Körperwärme und der von dem Atem der Besucher ausgehenden Feuchtigkeit inklusive Kohlendioxid, sowie von aufgewirbeltem Staub, wird weiterhin nach Wegen gesucht, die Kunst so gut wie möglich "frisch" zu halten. Heute wurde nun eine hochmoderne Kilimaanlage in Betrieb genommen, da das ursprünglich 1994 installierte Belüftungssystem den Belastungen nicht mehr standhielt.

Zudem gibt es ab jetzt auch eine aus 7000 LED-Lampen bestehende Beleuchtungseinrichtung, die von der Firma Osram und diversen Experten entwickelt wurde. Die Qualität, mit der diese das innere der Kapelle erhellen, soll der des Sonnenlichts nahe kommen.

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Wie die Wand- und Deckengemälde vom Betrachter wahrgenommen werden, wird sich Anfang nächsten Jahres noch weiter ändern: die Besucher sollen dann mit 3D-Brillen ausgerüstet werden. Ähnlich wie das Google Glass, sollen diese Sehhilfen auch vorab schon Informationen und Eindrücke an die Besucher vermitteln; so sollen mit Hilfe der "intelligenten Brillen" die Besucher auch schon vor dem Betreten der Cappella Sistina die Fresken betrachten können.