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Liebe, Leben und Kunst aus Sicht eines Popkultur-Nerds

von Portrait von Thilo Nemitz Thilo Nemitz
Veröffentlicht am 21. Januar 2014

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Soviel dürfte selbst dem leidenschaftlichsten Gourmet klar sein. Da gibt es neben profanen körperlichen Gelüsten noch Bedürfnisse geistiger Natur, wie die Sehnsucht nach Liebe oder der Drang zur Selbstverwirklichung.

Letztere lässt sich auf viele verschiedene Arten erreichen. Wer in einem Beruf mit halbwegs kreativem Inhalt arbeitet, kann jeden Tag ein Stück Selbstverwirklichung erfahren. Und selbst Menschen, die am Fließband arbeiten oder eine andere weniger inspirierende Sisyphos-Arbeit ausüben, können zumindest in ihrer Freizeit fantastische Bilder malen, ein Gedicht schreiben oder wie ich auf stadtmagazin.com ein paar philosophisch angehauchte Gedanken zu Leben, Liebe und Kunst komponieren...

Doch wie ist das mit der Liebe? Diese lässt sich nicht einfach wie ein Beruf oder Hobby „ausüben“. Man kann sie geben – und sie wird sogar mehr, wenn man sie teilt – doch sie von einer anderen Person zu bekommen, ist schon schwieriger. Doch wir Menschen brauchen dringend Liebe, denn sie ist im Grunde der Kleister, der die Bausteine unserer Realität zusammen hält, die Quintessenz des Lebens. Feuer, Erde, Wasser und Luft wären ohne sie nur seelenlose Vorkommnisse in einem scheinbar sinnlosen Universum. Im 5. Element von Luc Besson schafft es immerhin ein Strahl aus gebündelter Liebe einen gigantischen Ball aus schwarzem Hass abzuschießen, der ansonsten die Erde vernichtet hätte. Das macht nachdenklich. Da möchte man an Bord sein, wenn das UFO der Liebe abhebt.

Doch so einfach ist das gar nicht den berühmten Deckel zum eigenen Topf zu finden. Denn leider ist das Leben kein Disneyfilm oder Rosamunde Pilcher-Roman, in welchem die „bessere Hälfte“ eines Tages plötzlich einfach so an der Tür klopft und wo, wie in einer klassischen Shakespeare Komödie, am Ende ganz sicher geheiratet wird. Nein, einen Partner fürs Leben zu finden kann ganz schön schwierig sein. Immerhin müssen wir als Männer heutzutage einer Frau nicht mehr hundertfach galant aus einer Kutsche helfen, nur um dann beim schwer erkämpften Abendessen mit dem Herrn Papa der Angehimmelten, hören zu müssen, dass sie bereits einem anderen versprochen ist. Das Internet bietet glücklicherweise Plattformen wie z.B. friendsout24.de, auf denen man unter Verwendung eines nicht vollkommen gruseligen Fotos seinem Glück doch deutlich auf die Sprünge helfen kann.

Letztendlich sollten die Menschen doch alle friedlich und auch im Sinne der individuellen Selbstverwirklichung eines jeden einzelnen auf das goldene Zeitalter von Gene Roddenberrys Star Trek Universum zuarbeiten. Ich will endlich meinen Earl Grey aus dem Replikator trinken, auf dem Holodeck meine absurdesten Fantasien ausleben und mich im Urlaub auf Planeten beamen, die nur aus Stränden und hübschen Frauen bestehen. Wenn da nur nicht diese kleinlichen Auseinandersetzungen zwischen Menschen, Interessensgruppen und ganzen Ländern wären.

Aber was sind schon religiöse oder politische Differenzen im Angesicht der Galaxis? Können Streithähne nicht einfach einmal klar kommen und in einer sternenklaren Nacht nach oben schauen? Im Grunde sind wir Menschen doch nur unbedeutende, zum Sterben verurteilte und verwirrte Proteinhaufen auf einem Erdkloß, der im All treibt. Es braucht nur einen etwas größeren Meteor und schon gibt es uns nicht mehr. Das Universum wird gar nicht merken, dass wir weg sind und all unsere kleinkarierten Konflikte werden belanglos sein. Warum also sie nicht auch jetzt schon als belanglos einstufen und sich bis zur Götterdämmerung mit dem beschäftigen, was wirklich zählt? Mit Liebe, Leben und Kunst.