Frisch von der ART COLOGNE

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 19. April 2012

Diese Woche ist ART COLOGNE Woche, wie wir bereits angekündigt hatten. Vom 18. bis zum 22. April zeigt die internationale Kunstmesse zum 46. Mal, was die Kunstwelt  anzubieten hat. Ich wusste bereits bevor ich die Treppen des Messegeländes erklomm, dass mich folgendes erwartet: Eine Kunstflut auf einer riesigen Fläche, geschundene Füße, aber auch ein Gefühl von Inspiration und die Erfülltheit von all den vielen, neuen Kunstwerken. Genau so ist es immer und immer wieder bietet die ART COLOGNE Neues.

Zu Beginn meines Besuches der Fachmesse gehe ich an den Austellern der Kunsthochschule für Medien vorbei. Eine Kunststudentin wiederholt hier in einem Fort die Worte "Laminat, Laminat." Verrückt, diese Einfälle. Sie sagt heute sei es schon angenehmer, am Vortag sei es zu dieser Zeit zu voll gewesen. Sie ist wohl etwas aufgeregt, vor all diesen Menschen ihr Laminat-Werk darzubieten.

Dann auf zu den zahlreichen Galerien, die ihre Messestände mal versteckt mit gedimmter Beleuchtung und weichem, edlen Teppich, mal in einer offenen Ecke und kommentarlos präsentieren. Mir fällt auf, dass Totenköpfe relativ oft auftauchen, ob als drehende und glitzernde Discokugel, als reales Abbild eines steinalten Schädels und restlichen Zähnen, oder als schwarz-weiß Gemälde mit Farbspritzern und jede Menge Chaos.

Gleich zu Beginn kann man die verrücktesten Materialien entdecken - eine Skulptur besetzt mit den blau-grün schimmernden Flügeln des sogenannten Prachtkäfers. Sich bewegende Tierskelett-Apparaturen mit Spitzentüchern besetzt. Holz in blubberndes Plexiglas eingesetzt. Eine Galeristin der Galerie Dorothea V.D. Koelen erklärt die metallischen Objekte von Martin Willing, wie den Schaukler. Es reicht, leicht gegen die Objekte zu pusten und schon schwingen sie im Raum. "Ideal für den Schreibtisch, sage ich immer.", meint sie. Lustige Dinger. Die Galerie Barbara Thumm stellt Fotografien von Jota Castro aus, Broken Icons, Bilder von Ikonen mit zerbrochenem Rahmenglas. Die Objekte seien alle schon verkauft, meint die Dame. Besonders gut gefällt mir der Druck "Forbidden Fruit" von Nathalia Edenmont. Das Werk zeigt eine in weiß gehüllte, blonde junge Dame, die eine riesige Granatapfel-Frucht in der Hand hält, die blutrot in ihren Schoß tropft. Auch ein älterer Herr merkt an: "Wunderschönes Bild." Seine Begleiterin meint dazu: "Ja, (sie hüstelt) interessant." Zwei junge Japanerinnen fotografieren es mehrmals und versuchen sich selbst gespiegelt in dem Bild zu erwischen. Überhaupt sind viele ausländische Gäste auf dem Messegelände des internationalen Kunstmarkts. Die Exponate z.B. New Yorker Gallerien sind hier zu sehen. Denn die NADA Cologne ist zum ersten Mal als Satellitenmesse aus New York auf der ART COLOGNE.

Verrücktes auf der ART COLOGNE

Bereits zum dritten Mal wurde auf der ART COLOGNE der Maurice Lacroix Art Award für New Contemporaries für die beste Präsentation einer Junggalerie verliehen. Gewinner des renommierten Förderpreises ist die Galerie KOW aus Berlin. Die Jurymitglieder Dorothea Jendricke, Direktorin NAK. Neuer Aachener Kunstverein, Christiane Maria Schneider, Leiterin der Langen Foundation, Markus Wojnar, Geschäftsführer Maurice Lacroix, und Daniel Hug, Direktor ART COLOGNE zeigten sich von der überzeugenden Präsentation der Galerie begeistert, die an schwarzem Kojenwänden die Künstler Julius Bismarck, Barbara Hammer, Santiago Sierra und Franz Erhard Walther präsentierten.

Im Chinajahr 2012 zeigt die ART COLOGNE zudem Sonderausstellungen und Performances zur Feier der 25-jährigen Partnerschaft zwischen Köln und Peking.

Mehr zum verbliebenem Programm der ART COLOGNE gibt es auf www.artcologne.de