Wird "Django Unchained" in China zensiert?

von Portrait von Michael Miskulin Michael Miskulin
Veröffentlicht am 11. April 2013

Quentin Tarantinos "Django Unchained" sollte eigentlich sein erster Film werden, der in Chinas Kinos anlaufen sollte. Der Kinostart war für heute geplant. Doch Medienberichten zufolge gaben bereits am Premierentag mehrere Kinos an, sie würden den Film wieder aus dem Programm nehmen. Als Begründung wurden "technische Probleme" mit den Filmkopien genannt.

Dabei war Tarantino schon im Vorfeld darum bemüht, seinen Western für den chinesischen Markt zu entschärfen und zu bearbeiten. Laut Guardian wurde unter Tarantinos Leitung das Blut verdunkelt und das Ausmaß der Spritzer verringert. So ist der Film auch eigentlich durch die offizielle Begutachtung der Behörden gekommen.

Doch Nutzer des chinesischen sozialen Twitter-Pendants Sina Weibo erklärten, dass der Film in einem Kino nach nur einer Minute gestoppt worden sei. Vertreter der Filmindustrie vermuten, dass Nacktszenen mit der Entfernung des Films aus dem Programm zu tun haben könnten. Es liegt aber auch der Gedanke nahe, dass diese Form der verschleierten Zensur mit dem Thema des Films - nämlich dem Aufstand von Unterdrückten - zusammmenhängt.

Eigentlich wäre eine Zensur nicht weiter bedeutend, denn chinesische Fans kommen dank Raubkopien trotzdem problemlos an die ungeschnittene Originalversion.