Künstler - Regimekritiker - Staatsfeind: Ai Weiwei bekommt eine Doku

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 21. Mai 2012

Im letzten Jahr war er fast drei Monate verschwunden. Aber das ist ja in China nicht ungewöhnlich. Da werden Kritiker als „Provokateure“ oder Schlimmeres gebrandmarkt und (mund)tot gemacht. Aber bei Ai Weiwei geht das nicht so einfach. Der 54-jährige Künstler wurde im Juni 2011 wieder freigelassen - gegen schwere Auflagen. So darf er Peking ein Jahr lang nicht verlassen und nicht mit Journalisten sprechen.

Staatsfeind unter Hausarrest: Wer ist dieser Ai Weiwei?

Am 14. Juni startet der Kinofilm „Ai Weiwei: Never Sorry“ in den Kinos. Es ist das Portrait einer der wichtigsten Persönlichkeiten des beginnenden 21. Jahrhunderts. Ein Künstler, der glaubt, dass Kunst und menschliche Freiheit untrennbar miteinander verbunden sind. Drei Jahre lang begleitete die Regisseurin Alison Klayman den Aktivisten. Aus Hunderten Stunden Material montierte sie das erste abendfüllende Filmporträt über ihn: eine differenzierte Beschreibung heutiger chinesischer Zustände zwischen Willkür und Widerstand. Und eines macht der Film in aller Deutlichkeit klar: Ai Weiwei wird nicht aufhören. Nicht aufhören zu provozieren, anzuklagen - und zu retten. Kann ein Künstler China verändern, oder ist das System stärker? Seine Gastprofessur an der Akademie der Künste in Berlin konnte er bisher nicht antreten - er darf ja nicht ausreisen. Aufgenommen wurde er in die Akademie schon im Juni 2011. Er nahm die Einladung mit Freude an. Jetzt wartet er nur noch auf die Ausreisegenehmigung. Und wir warten auf Ai Weiwei.

Mehr Infos zum Film unter www.aiweiwei-neversorry.de.

Stadtmagazin.com verlost 2x2 Freikarten für den Film. Einfach folgende Gewinnspielfrage mit dem Kennwort „Ai Weiwei“ im Betreff bis zum 10. Juni 2012 per Mail an gewinnspiel@stadtmagazin.com beantworten:

Ai Weiwei wurde 1975 in der chinesischen Hauptstadt Peking geboren. Was bedeutet der Begriff „Peking“ in der Landessprache?

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Freikarten gelten in allen Kinos, in denen der Film gezeigt wird.

Zum Kinostart gibt es einige Sonderveranstaltungen in ausgewählten Kinos:

Berlin: 2. Juni 2012, Open Air Kreuzberg Bethanien - Beginn: 21:30 Uhr
Vor Filmbeginn findet eine Diskussion mit folgenden Teilnehmern statt: Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste, Berlin, Markus Löning, Bundesbeauftragter für Menschenrechte, Dirk Pleiter, Leiter Koordinationsgruppe VR China

Köln: 5. Juni 2012, Off Broadway - Beginn: 20:00
Nach dem Film findet eine Diskussion mit folgenden Teilnehmern statt: Antoon Rodoe (AI), Schriftstellerin und Übersetzerin Xu Pei, die an dem verbotenen Blog von Ai Weiwei mitwirkte und Sinologin Frau Sausmikat

Hamburg: 10. Juni 2012, Kino Abaton - Beginn: 11:00
Diskussionsrunde mit folgenden Teilnehmern: Katja Gloger, Vorsitzende der „Reporter ohne Grenzen“, Wolfgang Büttner, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Human Rights Watch

Kassel: 11. Juni 2012, Bali Kino - Beginn: 20:30
Fragerunde mit der Regisseurin des Films, Alison Klayman

Essen: 12. Juni 2012, Filmstudio Glückauf - Beginn: 20:00
Fragerunde mit der Regisseurin des Films, Alison Klayman