„Taffe Mädels“ – Sandra Bullock und Melissa McCarthy verursachen ein amüsantes Chaos

von Portrait von Felicitas Bonk Felicitas Bonk
Veröffentlicht am 10. Juli 2013

Es ist der altbekannte Ablauf: Zwei gegensätzliche Menschen sind gezwungen, miteinander zu arbeiten, sie streiten ohne Rücksicht auf Verluste und demontieren jegliche Arbeit des anderen. Doch mit der Zeit öffnen sie sich dem anderen und werden schließlich zu einem unschlagbaren Team. So auch Sandra Bullock als karriereversessene FBI-Agentin Sarah Ashburn und Melissa McCarthy in der Rolle der verschrobenen Polizistin Shannon Mullins in „Taffe Mädels“. Auf den ersten Blick könnten beide Frauen nicht unterschiedlicher sein, doch schnell wird klar: Die zwei sind sich ähnlicher, als sie es selbst zugeben würden.

Angetrieben von einem fast krankhaften Ehrgeiz, versuchen beide, ihre eigene Mission zu vollenden. Während Ashburn verbissen nach ihrer Beförderung strebt, arbeitet Mullins die Drogenvergangenheit ihres Bruders mit einer ganz persönlichen Art und Weise auf. Dabei muss der ein oder andere Kleinkriminelle als Bauernopfer dienen. Als beide dann gemeinsam einen Drogenboss aufspüren sollen, sind Chaos und Ärger programmiert – und die typischen Klischees treffen aufeinander. Im Spiel von spießigem Softi und derbem Schmuddel fliegen nicht nur verbal die Fetzen. Doch mit der Zeit sehen beide ein, dass sie ihren Auftrag nur als Team erledigen können.

Dabei sorgt besonders Sandra Bullock (wie schon 2000 in „Miss Undercover“) in ihrer Paraderolle als vorbildliche Agentin für Lacher, wenn ihre spießige Fassade zu bröckeln beginnt und die Schimpfwörter nur so aus ihr heraussprudeln. Ihr Drang, „mit den Leuten zu reden und eine Beziehung aufzubauen“, weicht Kopfnüssen und Fingerbrüchen. Kein Wunder, dass Mullins da vor Schreck „von der Muschi ab gelähmt“ ist. Die bisweilen ziemlich vulgäre Ausdrucksweise der Polizistin wirkt dabei oft angestrengt lustig und droht nervig zu werden. Doch jedes Mal, wenn „scheiße“ und „fuck“ dem Überfluss nahen, platzt Bullock als Gegenpol ins Bild und retten die Komik der Situation.

So bleibt der Film von Anfang bis Ende lustig, denn auch in gefährlichen Situationen voller Action haben Ashburn und Mullins immer noch einen lockeren Spruch auf den Lippen. Tiefe Gefühle bleiben dabei natürlich nicht auf der Strecke, denn die Gesetzeshüterinnen tragen ein großes emotionales Päckchen mit sich herum, leiden sie doch beide insgeheim unter der Einsamkeit, die ihr Job mit sich bringt. Doch als „taffe Mädels“ ertragen sie ihr Schicksal mit Humor – und werden am Schluss zu dicken Freundinnen.