Baltimore Ravens gewinnen Super Bowl nach Stromausfall

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 4. Februar 2013

Technischer Patzer beim Super Bowl: 36 Minuten lang lag der Superdome in New Orleans beim Finale der NFL-Meisterschaft im Dunkeln. Die Spieler saßen auf dem Rasen herum, die Fans versuchten, die Laune im Stadion hoch zu halten. In jenen Minuten herrschte jedoch umso hektischeres Treiben auf Twitter: Da ein 30-Sekunden-Werbeblock während des Super Bowls vier Millionen Dollar kostet, nutzten findige Geschäftemacher die Gunst der Stunde und twitterten Werbenachrichten mit dem Hashtag #Stromausfall. Das Wall Street Journal schreibt:

[Der Kekshersteller] Oreo twitterte: "Stromausfall? Kein Problem. Auch im Dunkeln können Sie noch tunken." und postete dazu ein Bild eines Oreo-Kekses.

Den San Francisco 49ers tat die außerplanmäßige Verschnaufpause zu Beginn der zweiten Halbzeit sehr gut: Sie konnten ihren großen Rückstand zu den Ravens in einer beispiellosen Hetzjagd aufholen. Während der Halbzeitstand mit 21:6 für die 49ers noch sehr düster aussah, kämpften sie nach dem Stromausfall einen erbitterten Kampf. Wenige Minuten vor Spielende ist der Sieg dann ganz nah - es wäre die größte Aufholjagd in der Geschichte des Super Bowls, aber die Ravens nehmen eine Zwei-Punkte-Strafe in Kauf und zerstören so die Chance der 49ers. Am Ende ist es ein knapper Sieg für Baltimore - 34:31, eines der beeindruckendsten Spiele der NFL überhaupt und eine großartige Leistung der 49ers, auch wenn es für die Vince-Lombardi-Trophäe dann doch nicht gereicht hat.

Weltweit sahen über eine Milliarde Menschen das Spiel im Fernsehen. Für die deutschen Zuschauer war das Spiel auch ein harter Kampf. Sat.1 begann die Live-Übertragung kurz nach Mitternacht. Durch den Stromausfall noch weiter in die Länge gezogen, war erst kurz vor vier Uhr nachts die Entscheidung gefallen - keine gute Zeit, wenn man am nächsten Morgen zur Arbeit muss. Da half auch die Halftime-Show von Beyoncé nicht viel.