„Stirb Langsam - Ein guter Tag zum Sterben“ - Hat es Bruce Willis noch drauf?

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 14. Februar 2013

Bruce Willis wurde in einem 30.000-Einwohner-Kaff in Rheinland-Pfalz geboren und heißt eigentlich Walter. Das sollte jeder Fan wissen. Und dass Willis auch Sänger ist und sein erstes Album „The Return Of Bruno“ sogar Platin bekam, dürfte einem echten Fan auch bekannt sein. Man ist sich eigentlich einig: Bruce Willis ist eine verdammt coole Sau. Dass ausgerechnet zum Valentinstag der fünfte Teil der „Stirb Langsam“-Reihe herauskommt, wirkt da schon fast wie ein Geschenk des großen, wortkargen Meisters. Allerdings gibt es auch Stimmen, die uns Fans den neuen Film madig machen wollen.

Die Kommentare auf der Filmkritik-Seite „Rotten Tomatoes“ sind bitter: „Der schlechteste Stirb Langsam-Film“, „unerträglich und langweilig“, „miese Handlung“, „Vielleicht ein guter Tag, um die Reihe zu beenden“. Auch auf imdb kommt die Vater-Sohn-Geschichte um den „007 aus Plainfield, New Jersey“ nicht gut weg. Da wird sich über schlechte Effekte beschwert und dass alles einfach zu viel war - zu viel Geballer, verbogenes Blech und Explosionen. Aha. Da fragt man sich natürlich, was man erwarten kann und sollte, wenn man sich für 97 Minuten in einen Actionfilm mit einem Actionstar in der Hauptrolle setzt. Wer in einen Michael Bay-Film geht, erwartet ja auch kein Kammerspiel - wer in einen Bruce Willis-Film geht, in dem er John McClane spielt, sollte also folgerichtig damit rechnen, dass das Drehbuch weniger Dialog und dafür mehr Sprengkraft hat. Ob man von einem Film enttäuscht wird, hängt maßgeblich davon ab, was man von ihm erwartet. Deswegen mochten auch viele Fans der Franchise den vierten Film nicht - der Familienkonflikt um Johns Tochter Lucy war vielen ein Dorn im Auge, obwohl „Stirb Langsam 4.0“ gradlinige Action und einen annehmbaren Bösewicht bot. Wer in „Stirb Langsam - Ein guter Tag zum Sterben“ geht, muss darauf gefasst sein, dass man hier nicht nur John, sondern auch seinen Sohn Jack beim Ballern zusieht. Es ist die Geschichte von Vater und Sohn, die sich entfremdet haben und nun aus der Not heraus trotzdem ein Team bilden müssen. Manchen wird das nicht gefallen, besonders alteingesessenen Fans nicht, die drei Filme lang zugesehen haben, wie John McClane allein gekämpft hat. Erschwerend kommt hinzu, dass die Vater-Sohn-Geschichte nach einhelliger Meinung der Fans drei Nummern zu plump in die Münder der Protagonisten gelegt wurde und in ein wahrhaft lächerliches Finale mündet, das so vorhersehbar ist, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Wenn man all das aber vorher weiß, kann man sich darauf einstellen - und bereitwillig darüber hinwegsehen. Des lieben Friedens willen. An John McClane-Action jedenfalls mangelt es in „Stirb Langsam - Ein guter Tag zum Sterben“ offenbar nicht. Man darf also gespannt sein, allen Negativ-Stimmen zum Trotz.

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