Zensur: China beschneidet „Skyfall“

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 22. Januar 2013

China ist eine Diktatur. Eine Diktatur zensiert die Medien - besonders, wenn sich in bspw. einem Film Anspielungen darauf befinden, dass China gar nicht so toll ist, wie alle (Chinesen) denken sollen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Chinas Zensoren zwei pikante Szenen aus „Skyfall“ gestrichen, bzw. redigiert haben. Fast drei Monate hat die langsam arbeitende Zensurmühle dafür gebraucht - erst gestern feierte „Skyfall“ in China Premiere. Zumindest Eines ist daran erfreulich: Kritik an der Zensur ist in China inzwischen legitim.

Mehrere große Zeitungen Chinas haben berichtet, dass in der chinesischen Version von „Skyfall“ die Szene herausgeschnitten wurde, in der der Profikiller Patrice einen chinesischen Sicherheitsmann in einem Wolkenkratzer tötet. Außerdem wurden die chinesischen Untertitel verändert - als Bond Sévérine nach der Bedeutung ihres Tattoos fragt und einen Zusammenhang mit Prostitution herstellt, gesteht sie, dass sie früher in Macao als Prostituierte gearbeitet hat; die chinesischen Untertitel jedoch unterstellen einen anderen Zusammenhang. Bond fragt in China: „Hat Dein Tattoo etwas mit der Mafia zu tun?“. Dass in Macao, dem chinesischen Pendant zum Glücksspiel-Mekka Las Vegas, viele Prostituierte arbeiten, ist ein offenes Geheimnis.

Die chinesische Internetgemeinde beklagt sich über die immer wieder verzögert und/oder nur zensiert erscheinenden Filme aus amerikanischer Produktion. So wurde etwa aus „Men In Black III“ unter anderem jene Szene entfernt, in der Will Smith und Josh Brolin in einem Asia-Restaurant gegen Aliens kämpfen, die sich als Asiaten verkleidet haben. Auch im dritten „Fluch der Karibik“-Film wurden einige Szenen mit asiatischen Piraten entfernt.