"Geld her oder Autsch'n": René Mariks Puppen koksen auf der Kinoleinwand

Marlon Kumar
Veröffentlicht am 5. September 2013

Wer den vulgären und burschikosen Hollywood-Streifen „Ted“ bereits amüsant fand, wird in dem Muppet Revival „Geld her oder Autsch'n“ voll auf seine Kosten kommen: Handpuppenspieler René Mariks zottig filzige Charaktere Eisbär Kalle, der blinde Maulwurf, Frosch Falkenhorst und Co. verlassen die Mainstream-Bühne und koksen ab sofort über die Kinoleinwand – mit Christoph Maria Herbst (Stromberg) als zwielichtigen Auftragskiller im Schlepptau. Mit seinem skurrilen Live-Ensemble hat Comedian Marik eine sehenswerte Fangemeinde kreiert, die den Film überhaupt ermöglicht hat - Crowdfunding ist das Stichwort. Hoffentlich machen sich die Investitionen der Fans auch wirklich bezahlt.

Weißer Schnee, freizügige Damen, flatternde Scheine und großer Ruhm: All das sind die Privilegien der Protagonisten des „Cabaret Toujours“. Denn der Laden ist das beliebteste Puppenspielhaus in der Stadt und läuft wie am Schnürchen. Der Star des Theaters ist Eisbär Kalle, der Abend für Abend ein genügsames Spektakel abliefert und für volle Kassen sorgt. Weder er noch seine Freunde Maulwurf und Falkenhorst (alle gesprochen von René Marik) müssen sich Sorgen um ihre Existenz machen. Ganz anders ergeht es dem „Theater der Freude“ am anderen Ende der Stadt: Leere Säle, maue Zuschauerzahlen, Verlust. Diese deprimierenden Bedingungen geben Seppel, Krokodil und dem Rest allen Grund, sich vollaufen zu lassen. Dann soll das Theater auch einem neuen Einkaufszentrum Platz machen – und nur rettende 50.000 Euro könnten dieses Disaster noch verhindern. Also muss schnell ein waghalsiger Plan her. Warum nicht Eisbär Kalle kidnappen und ein fettes Lösegeld fordern. Das „Cabaret“ wird doch bestimmt einiges für ihren Star hinblättern...

Wer bis dato keine Freude am Puppentheater und speziell Mariks Charakteren hatte, wird seine Meinung durch diese Komödie sicherlich nicht ändern. Für alle Fans jedoch ist Unterhaltung garantiert.