Zehn Actionfilme der 80er, die ein Remake verdient hätten

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 2. Oktober 2012

Hollywood ist seit ein paar Jahren noch mehr im Remake-Wahn als sonst. Nach „Conan“ (1982) und „Total Recall“ (1990) wird auch „Red Dawn“ (1984) neu verfilmt. Am 15. November startet aber vorher noch „Dredd“ in den deutschen Kinos, das Remake des Stallone-Films „Judge Dredd“ von 1995. Aus diesem Anlass haben wir zehn tolle Actionfilme der 80er zusammengesucht, die ein Remake verdient hätten.

1. The Running Man (1987)

„The Hunger Games“ für Erwachsene: Arni fräst sich im Rahmen einer Live-Gameshow durch atavistisch anmutende Straßenzüge des zerstörten Los Angeles. Sein Ziel: die einzelnen Ebenen des Spiels lebend zu überstehen. Schluss mit familienfreundlicher Jugendbuchromantik - in „The Running Man“ ging es zur Sache. „Der bunte Reißer kritisiert Gewaltgeilheit, befriedigt sie aber selbst“, schrieb Cinema damals. Eine blutige Neuauflage der Geschichte von Stephen King wäre sicherlich auch ein Sprungbrett für Leute wie Channing Tatum.

2. Mad Max (1979)

Mel Gibson kämpft in einer unbenannten Zukunft gegen Rocker auf Motorrädern. Trotz lächerlich geringem Budget (650.000 Dollar) machte der Film Gibson zum Star und die Macher des Films reich. Regisseur George Miller hatte das Geld für „Mad Max“ damals als Notarzt zusammengekratzt. Heute käme für die Rolle des damals 23-jährigen Gibson vielleicht Shia LaBeouf in Frage. In dem 2013 erscheinenden vierten Teil der Reihe „Mad Max: Fury Road“, wird die Hauptrolle von Tom Hardy gespielt.

3. Beverly Hills Cop (1984)

Eddie Murphy ist noch immer einer der bestbezahlten Schauspieler Hollywoods. Für den ersten Teil der Actionkomödien-Franchise war 1984 aber eigentlich der damalige Action-Megastar Sylvester Stallone vorgesehen. Weil der sich aber weigerte, in einem Film mit so wenigen Actionszenen mitzuspielen und das Studio die kostspieligen Actionszenen nicht inszenieren wollte, wurde das Drehbuch mit ein paar Gags versehen und Eddie Murphy engagiert. Die einzige Schwierigkeit bei einem Remake gäbe es bei der Frage, zu welcher Zeit der Film spielen soll - in die heutige Zeit versetzt würde der Film in dem Wust aus Actionkomödien untergehen - und einen Film zu drehen, der in den poppig-bunten 80ern spielt, ist wahrscheinlich auch kein Verkaufsschlager.

4. Nur 48 Stunden (1982)

Bevor Eddie Murphy mit „Beverly Hills Cop“ seinen internationalen Durchbruch hatte, war er in diesem gradlinigen Actionfilm an der Seite von Nick Nolte zu sehen. Es war Murphys allererste Rolle - und brachte ihm gleich eine Golden Globe-Nominierung als bester Newcomer ein. Im Film entleiht Nick Nolte Eddie Murphy aus dem Gefängnis, um einen ausgebrochenen Häftling wiederzuholen.

5. Der letzte Countdown (1980)

Der Flugzeugträger USS Nimitz, auf dem damals tatsächlich gedreht wurde, gerät bei Pearl Harbor in einen mysteriösen Zeitstrudel und findet sich im Jahr 1941 wieder - unmittelbar vor den Angriffen der Japaner. Jetzt müssen Entscheidungen gefällt werden - soll man mit der modernen Kriegsmaschinerie die Angriffe verhindern und die Weltgeschichte verändern? Trotz Kirk Douglas und Martin Sheen in den Hauptrollen bekam der Film durchwachsene bis schlechte Kritiken. Heute aber wäre das wahrscheinlich anders. Erst vor wenigen Monaten spielte „Men In Black 3“ mit einer in der Vergangenheit angesiedelten Geschichte 630 Millionen Dollar Gewinn ein.

6. Das Boot (1980)

Sechs Oscar-Nominierungen und vier Goldene Kameras (zum 25. Jubiläum 2007) gab es für Wolfgang Petersens klaustrophobischen Weltkriegs-Albtraum „Das Boot“. Ein Remake dieses deutschen Klassikers zu drehen wäre ein Gewaltakt, aber vielleicht lohnenswert. Viele der deutschen Darsteller von damals, darunter Ralf Richter, Herbert Grönemeyer, Heinz Hoenig, Uwe Ochsenknecht und Martin Semmelrogge könnte man sicherlich wieder für das Projekt gewinnen. Dass die Besatzung dann schon etwas betagter ist, lässt sich durch ein wenig Make-Up vertuschen.

7. Der Supercop (1980)

„Poliziotto superpiù“ war der Originaltitel dieser Actionkomödie, die der inzwischen 73-jährige Terence Hill zwischen einigen Bud Spencer-Filmen abdrehte. Im Film hat der Polizist Dave Speed (ja, wirklich!) dank eines von ihm selbst verursachten Atomunfalls Superkräfte. Nur wenn er die Farbe Rot sieht, verschwinden seine Kräfte. Wer schon immer einmal sehen wollte, wie jemand einen Kaugummi auf mehrere Meter Durchmesser aufbläst und damit davonfliegt, sollte sich diesen von der Kritik vernichtend besprochenen Film ansehen. Aber bei allem Schlechten, was man über diese italienische Klamauk-Perle sagen kann, wäre ein Remake mit etwas mehr Gehalt sicherlich rentabel. Statt Terence Hill, der natürlich einen Cameo haben müsste, würde man einfach Jason Bateman („Hancock“) besetzen.

8. Die unendliche Geschichte (1984)

Wolfgang Petersens Verfilmung von Michael Endes Kinderbuch war einer der erfolgreichsten deutschen Filme aller Zeiten. Michael Ende jedoch nannte den Film „Die unsägliche Geschichte“ und ließ seinen Namen sogar aus dem Vorspann streichen, weil er mit der Umsetzung so unzufrieden war. Da wir aber in einer Zeit leben, in der großes Kino fast immer auch etwas mit Fantasy zu tun hat („Der Herr der Ringe“, „Twilight“, „Harry Potter und...“), ist es an der Zeit für ein tolles Remake, mit dem vielleicht auch Michael Ende zufrieden gewesen wäre. Natürlich wird jeder, der mit dem Original aufgewachsen ist, behaupten, dass eine Neuverfilmung niemals an den Charme des Originals heranreichen würde, aber dieses Risiko gehört eben dazu, wenn man Klassiker verfilmt.

9. Auf dem Highway ist die Hölle los (1981)

Burt Reynolds, Roger Moore, Jackie Chan, Farrah Fawcett, Dean Martin, Sammy Davis jr. und Peter Fonda spielten 1981 in diesem nennen wir es mal „simplen“ Roadmovie. Die Handlung ist denkbar einfach: ein illegales Autorennen von Connecticut nach Kalifornien, 3000 Meilen, keine Regeln, aber viele wunderliche Teilnehmer und natürlich viel, viel verbogenes Blech. Der sehr ähnliche „Rat Race“ von 2001 war zwar erfolgreich, beschränkte sich aber nicht auf die Straße, sondern zog auch Helikopter und Heißluftballons in Erwägung. Ein Remake von „Auf dem Highway ist die Hölle los“ würde viel Mut beweisen - eigentlich kann man solche Filme heute nicht mehr drehen ohne dafür verhauen zu werden.

10. Die Klapperschlange (1981)

Ein weiteres Beispiel dafür, wie düster man sich die Zukunft in den 80ern vorstellte: Kurt Russell alias Snake Plissken wird die Freilassung aus dem Hochsicherheitsgefängnis Manhattan versprochen, wenn er den entführten Präsidenten in New York aufspürt. Nachdem Kurt Russell 20 Jahre lang in Serien und Fernsehfilmen auftrat, bescherte dieser Film ihm endlich den Durchbruch. In der Neuauflage könnte man Jason Statham als Snake besetzen.

Welche Filme sollten noch ein Remake bekommen? Und welche sollten Eurer Meinung nach niemals neu verfilmt werden? Sagt es uns - in den Kommentaren!

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