Jude Law und Keira Knightley als Opfer der Liebe

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 25. Juni 2012

Leo Tolstois Romanepos „Anna Karenina“ ist nicht unbedingt ein Werk, das viele tatsächlich gelesen haben - es ist furchtbar lang, beleuchtet immer wieder die gleichen Sachverhalte und es tauchen haufenweise Personen mit komplizierten russischen Namen auf. Das alles spricht nicht grade dafür, den Roman zu verfilmen. Dennoch zählt imdb 25 filmische Umsetzungen des Romans, die erste von 1910 und die letzte als Mini-Serie von 2009. Im Oktober kommt bei uns die nächste Verfilmung mit Jude Law und der kostümerprobten Keira Knightley in die Kinos. Knightley spielt die junge Anna Karenina, die sich im Russland des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf eine skandalöse Affäre mit dem Grafen Wronskij (gespielt von „Kick-Ass“-Darsteller Aaron Johnson) einlässt. Der erste Trailer zum Film ist jetzt erschienen:

Erster Trailer zu „Anna Karenina“

Der Roman ist viel zu umfangreich um alle Aspekte des Stoffes „nah an der Romanvorlage“ umzusetzen. Stattdessen scheint sich Drehbuchautor Tom Stoppard, der schon den siebenfach oscarprämierten „Shakespeare In Love“ geschrieben hat, auf den Handlungsstrang um Anna Karenina beschränkt zu haben. Regie führt Joe Wright, der sowohl öfters mit Keira Knightley und Saoirse Ronan zusammenarbeitet, als auch tragische Stoffe wie „Anna Karenina“ gern umzusetzen scheint - er zeichnete für „Abbitte“, „Stolz und Vorurteil“ und „Wer ist Hannah?“ verantwortlich. Merkwürdig sind Wrights Ansichten zur Schauspielerei:

„To me, naturalism is the death of drama. Lee Strasberg came along and the Method fucked everything up.“

Wright ist somit erklärter Gegner des Method Acting, das Schauspieler wie Marlon Brando, Robert De Niro und Dustin Hoffmann so überzeugend hat werden lassen.