Nach „Fluch der Karibik“: Weitere Disneyland-Attraktion wird verfilmt

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 14. November 2012

„Ist das ein Zeichen für die Apokalypse? Nein, aber es deutet auf den Mangel an Inspiration und weist auf einen Film hin, der gänzlich aus Oberfläche gebildet und mit Luft gefüllt ist“, schrieb ein Filmkritiker des San Francisco Chronicle über „Fluch der Karibik“. Der geheime Clou des Films ist nämlich der, dass er auf einer Freizeitpark-Attraktion beruht. Sie heißt „Pirates Of The Carribean“ und wurde 1967 in Disneyland in Kalifornien eröffnet. Inzwischen gibt es die Attraktion auch in den Parks in Florida, Tokio und Paris. Auch der 2004 gestartete Eddie Murphy-Film „Die Geistervilla“ basiert auf einer Disneyland-Attraktion, war aber nicht annähernd so erfolgreich, wie „Fluch der Karibik“. Und jetzt, da Inspiration noch viel mehr Mangelware zu sein scheint als noch vor zehn Jahren und Hollywood-Autoren nach Schiffe Versenken nun auch noch Monopoly verfilmen wollen (wir berichteten), war es nur eine Frage der Zeit, bis es die nächste Freizeitpark-Attraktion auf die große Leinwand schafft. Anders als bei der Bootsfahrt-Attraktion „Pirates Of The Carribean“ und der Geisterbahn „The Haunted Mansion“ steht nun eine Achterbahn Pate: Big Thunder Mountain. The Hollywood Reporter berichtet:

Das Drehbuch zum Film, der passenderweise „Big Thunder Mountain“ heißen soll, wird von Jason Fuchs („Ice Age 4 - Voll verschoben“) und Chris Morgan („Wanted“) geschrieben. [...] Alle weiteren Einzelheiten zum Projekt werden derzeit noch unter Verschluss gehalten.

„Big Thunder Mountain“ erzählt, wie alle Attraktionen in den Disneyland-Parks, eine Geschichte, wenn sie auch nicht sonderlich komplex ist: eine Minenbahn ist nach einem Erdbeben (in Tokio ist es ein Tsunami; in Florida eine Sturzflut) außer Kontrolle geraten und rast nun durch die Stollen und Schächte des Bergwerks. Das ist nicht viel? Nein, in der Tat. Eigentlich klingt das stark nach Tony Scotts Trash-Streifen „Unstoppable“. Aber Hollywood wird daraus schon etwas Tolles basteln. Die Herausforderung ist dieses Mal jedoch größer - bei „Pirates Of The Carribean“ erzählt die Attraktion eine längere Geschichte, in der auch der im Film elementare Schatz vorkommt. Einzelne Szenen des Films sind exakt aus der Attraktion übernommen. Auch bei „Die Geistervilla“ wird die in der Attraktion „The Haunted Mansion“ erzählte Geschichte detailnah wiedergegeben. „Big Thunder Mountain“ jedoch liefert keine ausgearbeitete Storyline, an die sich Drehbuchautoren klammern können. Wahrscheinlich wird der Aspekt, dass die Mine auf heiligem Indianergelände errichtet wurde, ausgeschlachtet und das Ganze zu einer „Unstoppable“ trifft „Poltergeist“-Geschichte gemacht.

Neben den genannten haben schon öfter Attraktionen aus Disneyland-Parks für Filme hergehalten: 2002 floppte „Die Country Bears - Hier tobt der Bär“ böse und auch „Mission To Mars“ ging es nicht anders. „Sturm in den Weiden“ von 1996 dagegen kam gut an. Demnächst verfilmt werden sollen noch die Boots-Attraktion „Jungle Cruise“, die eine Flussfahrt durch den Dschungel imitiert und die einst revolutionäre Achterbahn „Matterhorn“. Starttermine stehen bisher noch nicht fest. Wir sind gespannt, was Hollywood aus „Big Thunder Mountain“ machen wird.