Moby Dick-Geschichte wird mit Chris Hemsworth verfilmt

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 12. Juni 2012

Wie deadline berichtet, wurde Chris Hemsworth („Thor“) für „The Heart Of The Sea“ gecastet. In dem Film geht es um das Walfangschiff „Essex“, das 1820 von einem Pottwal versenkt wurde. Die Ereignisse waren Vorlage für Herman Melvilles Literaturklassiker „Moby Dick“.

Hemsworth is attached to star in In The Heart Of The Sea, which is the disaster tale that inspired Melville’s Moby Dick. Based on the National Book Award-winning book by Nathaniel Philbrick, In The Heart Of The Sea is the fact-based tale of Nantucket whaling ship the Essex, which was stalked and ultimately destroyed by a sperm whale in 1820. Stranded thousands of miles from home, the crew struggled to survive; they were lost at sea for 90 days. mehr...

Die Geschichte der Essex ist äußerst dramatisch: Das solide Schiff hatte 21 Mann Besatzung an Bord, als es von dem Pottwal angegriffen wurde, den die Crew zu fangen versuchte. Als die drei kleineren Beiboote, von denen aus der Wal harpuniert worden war, zur Essex zurückruderten, sahen sie, dass das Schiff plötzlich stark Schlagseite hatte. Nachdem der Pottwal das Schiff noch zwei weitere Male rammte, sank das Schiff über einen Zeitraum von zwei Tagen. Die Besatzung machte die drei Beiboote notdürftig hochseetauglich und rettete Trinkwasser und Proviant aus dem Laderaum. Am 22. November segelten die Boote, 3700 Kilometer von der Küste entfernt, auf Chile zu. Doch der Proviant reichte nicht; nachdem die Boote sich aus den Augen verloren hatten und die ersten Matrosen verhungerten, kam es zu Kannibalismus. Auf einem der Boote hatte man die Verhungerten anfänglich noch bestattet; als die Überlebenschancen aber immer weiter sanken, losten die verbliebenen Crew-Mitglieder aus, wer erschossen und anschließend verzehrt wurde. Nach drei Monaten auf See, wurden im Februar schließlich zwei der Boote gerettet. Das dritte hat man nie wieder gesehen. Von den 21 Männern an Bord überlebten nur acht die Odyssee im Pazifik.

2000 hatte Nathaniel Philbrick das Drama des Untergangs erneut unter dem Titel „In The Heart Of The Sea“ niedergeschrieben (das erste Werk darüber war der Augenzeugenbericht von Obermaat Owen Chase, dessen sechzehnjährigen Sohn Melville zufällig traf, als der Schriftsteller selbst auf einem Walfänger arbeitet; er gab Melville ein Exemplar des Buches und lieferte ihm so die Vorlage zu „Moby Dick“). In einem Artikel des „Spiegel“ hieß es zu „In The Heart Of The Sea“:

Der Crew des Walfängers „Dauphin“ bot sich ein grauenvolles Bild: Menschenknochen übersäten die Planken des Boots, das die Seefahrer kurz zuvor in der Dünung gesichtet hatten. Zwei ausgemergelte Gestalten kauerten in Bug und Heck. Die Haut mit Geschwüren übersät, nagten die Schiffbrüchigen mit hohlwangigen Gesichtern an den Knochen ihrer toten Kameraden. Selbst als schon die Retter herbeieilten, wollten sie nicht von ihrem grausigen Mahl lassen. mehr...

Wie nah die Verfilmung des Tatsachen-Romans an der Vorlage bleibt, ist noch nicht bekannt. Die grausame Überlebensgeschichte wird wahrscheinlich entschärft werden, um das in den USA marktschädliche NC17-Rating zu umgehen. Wann die Dreharbeiten beginnen, steht noch nicht fest. Hemsworth ist vorher jedenfalls noch mit „Thor 2“, dem Formel-1-Film „Rush“ und dem Remake des Action-Klassikers „Red Dawn“ beschäftigt.