Andreas Türck kommt wieder - ein Rückblick

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 12. Oktober 2012

Er war DER Sonnyboy des deutschen Fernsehens - spätestens ab 1998, als seine tägliche Talkshow „Andreas Türck“ auf ProSieben lief und ein Millionenpublikum anzog. Mit ihm gab es Bildbände und Kalender, die Frauenzeitschrift „Amica“ wählte ihn zum „erotischsten TV-Mann“ und das Klatschblatt „Bunte“ gab an, dass seine Fans, von denen 90 Prozent weiblich waren, ihn am liebsten heiraten würden. Es folgten Werbeverträge, eine CD hat er auch gemacht und dann-- Vergewaltigung!

Ein junges Mädchen behauptete, in der Nacht vom 24. auf den 25. August 2002, von Türck unter Gewaltanwendung zum Oralsex gezwungen worden zu sein - auf einer öffentlichen Brücke, während ein Freund von Türck und eine Freundin des vermeintlichen Opfers danebenstand. Oralsex gab es tatsächlich, aber er war allein die Initiative der psychisch labilen Klägerin, der später ein Hang zu schnellem Sex an öffentlichen Orten attestiert wurde. Sie habe danach eher aufgekratzt gewirkt - und Türck war sehr peinlich  berührt, berichten die Augenzeugen später. Noch in derselben Nacht ruft das „Opfer“ einen Freund an und behauptet, dass Türck sie vergewaltigt habe. Allerdings glaubt der Freund ihr nicht, weil sie erst zwei Wochen zuvor behauptet hatte, von zwei Jugoslawen vergewaltigt worden zu sein, was sich schnell als Lüge herausstellte. Das Dumme dabei: Der Freund war der Drogendealer der „Vergewaltigten“, dessen Telefon von der Polizei abgehört wurde. Es folgten Ermittlungen gegen Türck - aber Beweise gab es nie.

Anfang 2004 zeichnete sich dann ab, dass der Prozess für die Staatsanwaltschaft nicht zu gewinnen war. Ein von ihr in Auftrag gegebenes Sachverständigen-Gutachten hatte auf schwere Auffälligkeiten des angeblichen Vergewaltigungsopfers Katharina B. hingewiesen, die von massiver Einschränkung der Aussagezuverlässigkeit, einer "Neigung, sich sozial erwünscht zu präsentieren", von Drogenkonsum, Essstörungen und psychischer Labilität bis hin zu schweren Wahrnehmungsstörungen reichten. mehr...

ProSieben glaubte zwar nicht, dass die Vorwürfe stimmten, beurlaubte Türck aber trotzdem. Die Vorwürfe ließen sich nicht mit den von Türck moderierten Shows vereinbaren, deren Zielpublikum eben wie das „Opfer“ jüngere Frauen sein. Obwohl von Vornherein klar war, dass die Anschuldigungen von einer Frau erfunden worden, die ständig abstruse Geschichten erfindet, psychisch labil ist und einen Hang zu Drogen, Alkohol und schnellen sexuellen Bekanntschaften hat, wurde der Prozess trotzdem eröffnet. Warum, ist bis heute unklar. Trotzdem: der Schaden war angerichtet.

Andreas Türck zog sich nach dem Freispruch aus der Öffentlichkeit zurück, lehnte Interviews ab. Aber jetzt ist er zurück: inzwischen 44-jährig soll er ab Dezember auf Kabel 1 das Wissensmagazin „Abenteuer Leben“ moderieren.

Wir freuen uns, dass Andreas Türck zurück im öffentlichen Leben ist und wieder moderiert. Als Opfer einer abwegigen Schmutzkampagne von Boulevardblätter und einer höchst fragwürdigen Klägerin sollte man sich nicht verstecken müssen.

 

Andreas Türck kommt wieder - ein Rückblick