"Have sex. Save the World": Doku - "Fuck for Forest"

von Portrait von Marlon Kumar Marlon Kumar
Veröffentlicht am 13. Juni 2013

Wolltet ihr schon immer Helden sein? Mit dem Slogan: "Have Sex. Save the World." der Öko-Aktivistengruppe "Fuck for Forest" erfüllen sich eure kühnsten Träume. Die bizarre Berliner Umweltorganisation sammelt mit Privatpornos Gelder, um Teile des Regenwaldes zu kaufen und einen indigenen Stamm im Amazonasgebiet zu retten. Wer Zugriff auf die digitalen Schäferstündchen haben will, muss lediglich ein eigenes Sexfilmchen drehen oder für die skurrilen Idealisten spenden.

Man könnte meinen, es gäbe viele Wege unsere Umwelt nachhaltig zu schützen - etwa den Müll trennen oder sich auf den klappernden Drahtesel schwingen statt mit dem Benzinschlucker durch die Gegend zu tuckern. Dabei erscheint diese Variante dann doch als die sympathischste. Das dachte sich auch Dokumentarfilmer Michal Marczak, der die Motivationen, Emotionen, Hindernisse und Erfolge der hippiephilen Aktivisten mit der Kamera festhielt. Zwei Jahre lang verfolgte Marczak die Gruppe, dessen Engangement sexistisch genannt wird und nicht selten auf Unverständnis, gar höhnischen Spott trifft. Denn schon bald erkennt die sektenähnliche Gemeinschaft, dass der Erhalt des Regenwaldes nicht einzig und allein von entblößten Genitalien gewährleistet ist und wird mit dem ein oder anderen Fiasko konfrontiert: Die Menschen im Amazonasgebiet wollen keine Spenden von nackten Europäern mit einer Porno-Website. Allerdings können sie sich schon auf hohe Besucherzahlen des Streifens einstellen, denn beim Internationalen Filmfestival Warschau wurde dieser als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Außerdem wissen wir alle: Sex sells!

Der Film "Fuck for Forest" läuft ab heute in den deutschen Kinos.

"Have sex. Save the World": Doku - "Fuck for Forest"