Mit Chanel bringt Karl Lagerfeld Politik, Patenkind & zwei Bräute auf den Laufsteg

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 23. Januar 2013

Politik auf dem Laufsteg - Karl Lagerfeld brachte bei der gestrigen Chanel Fashion Show sein Statement zur Homo-Ehe zur Geltung. Zwei Bräute, Hand in Hand, mit Lagerfelds Patenkind (4) an der Seite - das war der Höhepunkt der Schau und zugleich auch der Grund für reichlich Gesprächsstoff. Der Chanel-Chefdesigner spielt mit dem Thema gleichgeschlechtliche Ehe, welches in Frankreich derzeit diskutiert wird. Spiegel gibt Lagerfeld wie folgt wieder:

"Warum können Menschen, die zusammenleben, nicht den gleichen Status haben wie verheiratete Bürgerliche?"

Der deutsche Designer Karl Lagerfeld wiederspricht damit konservativeren Lagern, die sich gegen die gesetzliche Grundlage für gleichgeschlechtliche Eheschließungen in Frankreich aussprechen. Für Verwunderung könnte der Modezar sorgen, da er nicht ganz konsequent bleibt. Dem Bericht zu Folge findet er zwei Mütter mit Kind vorteilhafter als zwei Väter mit Kind: "Ein Kind ohne Mutter, das ist ein bisschen traurig." Ein männliches homosexuelles Paar mit Kind gäbe also ein trauriges Bild ab? Für alles offen ist Lagerfeld also dann doch nicht. Aber er setzte sich mit der gestrigen Chanel Show in Paris wieder einmal wirksam für grundsätzlich mehr Toleranz ein. Das ist ja schon einmal etwas.