Zurück zu den Wurzeln: Gottschalk kehrte für „Kultnacht“ als Radiomoderator zurück

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 4. März 2013

Thomas Gottschalk ist für die Bayern3-„Kultnacht“ an die Plattenteller zurückgekehrt. Als Gast-Moderator legte er nach fast 25 Jahren Abwesenheit für zwei Stunden Songs auf, die ihm gefallen. Der erste stammt aus dem Jahr, in dem Gottschalk als Moderator bei Bayern3 angefangen hatte: 1977. Der Titel „Down The Dolce Vita“ von Peter Gabriel. Die restliche Sendezeit war beherrscht von Titeln jener Tage - R.E.M., Queen, AC/DC. So ganz einfach konnte sich Gottschalk dann aber doch nicht an das Radiomachen von heute anpassen.

1989 hatte er das Studio dann verlassen, um bei „Wetten, dass..?“ Karriere zu machen. Jetzt kursieren sogar Gerüchte, dass Gottschalk nach seinem Abschied von „Wetten, das..?“ wieder zu Bayern3 zurückkehren könnte. Von „ernsthaften Vertragsverhandlungen“ spricht zum Beispiel Welt. Dass ein Radiomoderator heute aber stehen müsse, war für den 62-Jährigen schon eine Überraschung. Auch dass er heute vor Monitoren stehe und keine Plattenteller mehr vor sich habe, irritierte den Entertainer etwas. Lumpen ließ er sich aber dennoch nicht - er verlas das Wetter und die Verkehrsnachrichten, brachte Moderatoren-Sprüche ein und resümierte ein wenig über die Zeit, als er noch regulär Moderator bei Bayern3 war und Sendungen wie „Pop nach acht“ moderierte.

Wie geht es nun weiter mit Deutschlands letztem großen Entertainer der alten Schule? Nach dem Unfall von Samuel Koch in der „Wetten, dass..?“-Show vom 4. Dezember 2010 hatte Gottschalk seinen Rückzug angekündigt und moderierte ein Jahr später seine letzte Sendung. Danach musste er zu RTL zurückkehren und sich in der umstrittenen Castingshow „Das Supertalent“ neben Michelle Hunziker und Dieter Bohlen setzen. Ein bitteres Ende für einen Grimme-Preis-Träger. Eine Zukunft als Moderator bei Bayern3 hätte da schon wesentlich mehr Niveau - dennoch: Wohin mit dem karrieremäßig obdachlosen Entertainer? Gibt es für Gottschalk denn keine Nische, die ihm die Möglichkeit bietet, an „Wetten, das..?“ anzuknüpfen?