Robert Enke: Sein Leben ist ein Theaterstück - und Gegenstand eines Prozesses

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 8. Januar 2013

Am Berliner Maxim-Gorki-Theater wurde vergangenen Samstag ein Bühnenstück mit dem Titel „Demenz, Depression und Revolution“ aufgeführt, das sich unter anderem mit dem Selbstmord des früheren Hannover 96-Torwarts Robert Enke befasst. Allerdings befassen sich jetzt die Anwälte damit, denn offenbar ist die künstlerische Umsetzung seines Todes eine Urheberrechtsverletzung gegen Enkes Witwe, die die Rechte zur Verfilmung der Autobiografie nie erteilt hat. n-tv.de zitiert den ehemaligen Manager Enkes:

„Das Stück entspricht inhaltlich dem Buch [„Robert Enke: Ein allzu kurzes Leben“] von Ronald Reng. Nur der Name wurde verändert und der Schauplatz Hannover nach Braunschweig verlagert", sagt Teresa Enkes Berater Jörg Neblung, früherer Manager des Torhüters. Er macht klar: "Vor Erscheinen des Buches wurden die Rechte für eine mögliche Verfilmung bzw. Theater-Aufführung ausdrücklich ausgeklammert.“

Die Premiere von „Demenz, Depression, Revolution“ war am 5. Januar. Das Stück befasst sich im mittleren der drei separaten Teile mit Enkes Depression und dem anschließenden Selbstmord. Es waren noch zwei weitere Aufführungstermine geplant. Ob das Stück weiterhin aufgeführt werden darf, oder ob die Inszenierung eine UrheberrechtsverletzungRobert Enke hatte sich am 10. November 2009 vor einen Zug geworfen. Die Fußballwelt fasste den Suizid mit Fassungslosigkeit auf; es entbrannte eine Diskussion über Leistungsdruck und die Anforderungen eines Lebens in der Öffentlichkeit im Profifußball.