Ungebührliches Verhalten: Reese Witherspoon verhaftet

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 22. April 2013

In den frühen Freitagmorgenstunden wurden die Oscar-Gewinnerin Reese Witherspoon und ihr Ehemann und Agent James Toth in Georgia verhaftet. Toth, der von der Polizei angehalten worden war, weil er Schlangenlinien fuhr, muss sich demnächst vor Gericht verantworten. Witherspoon wurde ihrerseits verhaftet, weil sie den Polizisten beleidigte und sich seinen Anweisungen widersetzte.

Der Vorfall ereignete sich Freitagfrüh gegen halb vier in Atlanta, wo Witherspoon derzeit „The Good Lie“ dreht. Der Polizist hielt Toth an, nachdem er eine durchgezogene Linie überfahren hatte. Bei der Personenkontrolle fiel ihm auf, dass Toth nach Alkohol roch und derangiert wirkte. Während Toth seinen Atemalkoholwert messen ließ (das Ergebnis war positiv, obwohl er behauptete hatte schon Stunden zuvor nur einen Drink gehabt zu haben), lehnte sich Witherspoon aus dem Beifahrerfenster und sagte, dass sie nicht glaube, dass der Beamte ein richtiger Polizist sei. Später stieg sie entgegen mehrmaliger Anweisung des Polizisten aus dem Auto aus und fragte: „Wissen Sie überhaupt, wer ich bin?“. Der Polizist verneinte, wies darauf hin, dass das nicht nötig sei und verhaftete auch Witherspoon, weil sie sich seinen Anweisungen widersetzt hatte. „Sie werden bald rausfinden, wer ich bin und sich dann in den Zeitungen wiederfinden!“, zeterte die 37-Jährige.

Witherspoon wurde nach wenigen Stunden wieder aus dem Gefängnis entlassen. Am Sonntagabend gab ihre Sprecherin eine Erklärung ab, in der Witherspoon sich entschuldigte:

Ich hatte eindeutig einen Drink zu viel und schäme mich sehr, dass ich solche Dinge gesagt habe. [...] Ich entschuldige mich für mein Verhalten.“

Bei der Premiere von „Mud“ am Sonntagabend in New York wirkte Witherspoon sehr beschämt und brachte für die Fotografen kaum ein Lächeln zu Stande.

Der eigentlich belanglose Vorfall wurde beim Boulevard-Blatt Variety, das die Story exklusiv brachte, ziemlich gepusht. So mutmaßte man gleich, dass der „Ausraster“ einen Karriereknick herbeiführen könnte, weil Witherspoon ja immer das Saubermann-Image inne hatte und in der Vergangenheit eine Reihe kommerziell wenig erfolgreicher Filme abgeliefert hatte. Dass sie einfach „einen Drink zu viel“ hatte und sich daraus keine weltbewegenden Konsequenzen ergeben, scheint für „Variety“ keine Option zu sein.