Pussy Riot: Bewaffnete Polizei vor dem Gerichtsgebäude

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 1. Oktober 2012

Die regierungskritische Punk-Band "Pussy Riot" war im August zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Der aktuelle Berufungsprozess wurde abgebrochen und auf den 10. Oktober verlegt, wie SPIEGEL berichtet. "Pussy Riot" Mitglied Jekaterina Samuzewitsch hatte nämlich den Antrag gestellt, ihren Verteidiger wechseln zu dürfen. Da sie sich von ihren vorherigen Anwälten getrennt hatte, verbleibt die Inhaftierte nun ohne Verteidiger. Das Gericht in Moskau entschied den Berufungsprozess deswegen zu verschieben.

Die Verteidiger gehen laut Bericht nur mit einer maximal sechs Monate kürzeren Haftstrafe der inhaftierten "Pussy Riot" Mitglieder als Ergebnis des Berufungsprozesses aus.

Derweil sicherte die Moskauer Polizei bewaffnet das Gerichtsgebäude und nahm Demonstranten fest, wie der Bericht weiter verlauten lässt. Der Andrang vor dem Gebäude soll groß gewesen sein. Einerseits haben sich verschiedene politische und gesellschaftliche Gruppierungen versammelt, teilweise zur "Pussy Riot" Unterstützung, andererseits protestierten russisch-orthodoxe Gläubige. Diese hatten zuvor von der Mädchen-Band gefordert Buße wegen ihres Aktion-Auftritts in der Kirche zu tun, wie SPIEGEL berichtete.