Papst Benedikt der XVI. tritt überraschend zurück

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 11. Februar 2013

So etwas gab es lange nicht mehr: Am 28. Februar 2013 gibt Papst Benedikt XVI. sein Pontifikat ab. Joseph Ratzingers Aussage nach habe der am 16. April 1927 Geborene nicht mehr genug Kraft, die katholische Kirche zu führen. Gesundheitliche Gründe standen bei der Entscheidung im Vordergrund, wie ntv berichtet; Machtkämpfe seien aber nicht auszuschließen. Ein neuer Papst muss also als Nachfolger ernannt werden - am Prozedere der Papstwahl ändert ein Rücktritt nichts. Der letzte und einzige Papst vor ihm, der zurückgetreten war, hieß Pontifex Coelestin V. Das war im Jahr 1294, weswegen die Folgen des jetzigen Rückritts für die katholische Kirche noch nicht abzusehen sind.

Was bewegt sich im Vatikan und in der römisch-katholischen Kirchengemeinschaft auf der ganzen Welt, wenn nach so langer Zeit nun ein Papst wieder überraschend zurücktritt? Bis auf diese zwei Rücktritte sind alle Päpste im Amt geblieben, bis sie der Tod von ihrer Aufgabe loslöste. Der Vatikan bestätigte offiziell, dass die körperliche Kraft des 265. amtierenden Pontifex in den letzten Monaten erheblich gesunken ist, transatlantische Reisen darf er nach ärtzlicher Verordnung nicht mehr tätigen. Eigentlich hatte er angekündigt, noch so lange seine Aufgabe zu erfüllen, wie er kann - ein vorzeitiger Rücktritt stand nicht zur Debatte. Und doch wagt er nun diesen Schritt, da er nach "Prüfung" seines "Gewissens" vor Gott zu der Entscheidung gekommen sei, dass er sein Amt nicht mehr mit der nötigen Kraft ausüben könne, wie er in lateinisch verlesen hatte, so ntv. Ein Rücktritt ist laut Kirchenrecht übrigens jederzeit erlaubt.

In der Tat steht die Kirche vor wachsenden Aufgaben. Der noch aktuelle Papst wird schon wieder Joseph Ratzinger genannt, denn alles blickt auf den zukünftigen Papst. Wer wird dieser wohl sein? Ein lateinamerikansicher Papst, ein indischer oder afrikanischer Papst steht zur Diskussion - ein Papst außerhalb von Europa. Ratzinger wurde 2005 als Nachfolger des polnischen Papstes Johannes Paul II. gewählt.