Lance Armstrong ist der größte Betrüger der Sportgeschichte

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 11. Oktober 2012

Lance Armstrong ist schuldig. Die verschwiegene Gemeinschaft der Radsportler hat ihr Schweigen gebrochen. 26 Zeugen sagten gegen Armstrong aus. Die Beweislast ist erdrückend, das Urteil gefällt. „Spiegel Online“ berichtet:

Die US-Anti-Doping-Agentur Usada bezeichnet in ihrem soeben veröffentlichten, umfangreichen Bericht die Dopingpraktiken Armstrongs als das "höchstentwickelte, professionellste und erfolgreichste Dopingprogramm, das die Sportwelt jemals gesehen hat" mehr...

Der Bericht der Usada umfasst über 1000 Seiten und wurde dem Radsport Weltverband UCI übergeben. Ende August hatte die Usada Armstrong alle Tour de France-Titel aberkannt und eine lebenslange Sperre gegen ihn verhängt. Offiziell jedoch kann nur der UCI die Titel aberkennen. 21 Tage hat der Verband Zeit, ein finales, offizielles Urteil zu fällen. Allerdings ist die Tendenz klar:

UCI-Präsident Pat McQuaid hat bereits angedeutet, dass man der Usada folgen wolle: "Solange die Dokumente keine erheblichen Mängel aufweisen, hat die UCI nicht die Absicht, vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas zu ziehen. Wir brauchen aber Zeit zur Überprüfung."

Der „Held“ ist gefallen. Armstrong hat betrogen. Seine Siege sind wertlos - außer der gegen den Krebs. Seine Reaktion auf den Usada-Bericht ist wie immer abweisend. Gestern abend twitterte er, dass er den Abend mit seiner Familie verbringe und völlig unbeeindruckt vom Geschehen ist. Und kurz danach twitterte er den Link zu diesem Musikvideo:

Lance Armstrong ist der größte Betrüger der Sportgeschichte

Im August noch hatte Armstrong behauptet, dass die Vorwürfe gegen ihn nicht wahr seien und er sich nicht fair zu den Vorwürfen äußern könne (wir berichteten). Der Verzicht auf eine Aussage vor der Usada, wurde schon damals als Schuldeingeständis aufgefasst.