Peter O'Toole wird heute 80 - möglicherweise...

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 2. August 2012

Peter O'Toole ist eine Art Phänomen - jüngere Zuschauer kennen den Namen, verbinden aber kein Bild damit; ältere Zuschauer schätzen Peter O'Toole, haben aber seine neueren Filme nicht gesehen. Auch skurril: Obwohl als Schauspieler eher moderat begabt, war der vermutete Brite für acht Oscars nominiert, hat aber nie einen gewonnen. Das ist ein Rekord - kein anderer Schauspieler war so oft für den Oscar nominiert, ohne ihn zu gewinnen. Zum 80. Geburtstag, der vielleicht auch schon vor zwei Monaten war, haben wir fünf Fakten über Peter O'Toole gesammelt, die nicht jeder weiß:

1. Jede einzelne seiner Oscar-Nominierungen erhielt er für eine Hauptrolle. Die erste 1963 für „Lawrence von Arabien“, die letzte 2007 für „Venus“. Bei den Dreharbeiten zu „Venus“ brach er sich die Hüfte - trotzdem stand er schon drei Wochen später wieder vor der Kamera und arbeitete weiter.

2. Auf der katholischen Schule wollten die Nonnen ihm mit Schlägen austreiben, mit der linken Hand zu schreiben.

3. 1976 wurden ihm als Folge eines Geburtsfehlers und wegen seines starken Alkoholismus Teile des Darms und die Bauchspeicheldrüse entfernt. Im Jahr darauf wäre er fast an einer Blutkrankheit gestorben

4. Obwohl er von seinen acht Oscar-Nominierungen nicht eine gewann, erhielt er 2003 einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Er wollte den Oscar eigentlich gar nicht annehmen, weil es in seinen Augen so wirken würde, als wäre seine Karriere vorbei. Er schrieb einen Brief an die Academy und bat darum, dass ihm der Ehrenoscar nicht verliehen werden sollte. Die Academy teilte ihm mit, dass sie ihm den Oscar verleihen würde, egal ob er will oder nicht. Schlussendlich hat er ihn doch angenommen.

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5. Er wäre fast für die Rolle des Professor Higgins in „My Fair Lady“ besetzt worden, weil der Produzent des Films, Jack Warner, Rex Harrison für zu alt hielt. Aber weil die Gagenforderung von O'Toole zu hoch war, besetzte man Harrison dann doch. 1987, 23 Jahre nach „My Fair Lady“, spielte er Higgins aber doch noch - in seinem einzigen Engagement am New Yorker Broadway.

6. Im Bonusmaterial zur DVD von „Rogue Male“, einem Thriller von 1977, steht aus irgendeinem Grund, dass Peter O'Toole 2003 nach langer Krankheit gestorben wäre.

7. Obwohl seine Mutter Krankenschwester war, sind das Geburtstdatum und auch der Geburtsort von Peter O'Toole nicht in Gänze bekannt. In seiner Autobiografie schrieb er, dass es zwei Geburtsurkunden gäbe - eine Urkunde aus Irland attestiert einen Tag im Juni und Connemara in Irland als Geburtsort. Die Urkunde aus Leeds, England gibt den 2. August als Geburtsdatum an. O'Toole akzeptiert den 2. August als Geburtsdatum und ist daher, zumindest theoretisch, Engländer und nicht Ire.

8. 1987 lehnte er es aus politischen Gründen ab, zum Ritter geschlagen zu werden.

9. Laut seiner Tochter Kate O'Toole trägt er jeden Tag grüne Socken, weil er abergläubisch ist.

O'Toole hatte am 10. Juli 2012 verlautbahren lassen, dass er sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen wird. In der Mitteilung seines Pressesprechers hieß es, er hätte nicht mehr das Herz dafür und es würde auch nicht wiederkommen. Daher werfe er jetzt das Handtuch und beende seine Schauspiel- und Bühnenkarriere dankbar und ohne auch nur eine Träne zu vergießen.