Friedenspreisträger Liao Yiwu hält Eröffnungsrede des 12. internationalen literaturfestivals berlin

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 22. Juni 2012

In diesem Jahr ging der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an Liao Yiwu. Das war keine allzu große Überraschung - ist doch der chinesische Menschenrechtler nach Berlin ins Exil geflohen, nachdem ihm 2010 die Ausreise nach Deutschland verwehrt worden war und er nicht zu lit.Cologne kommen durfte. Nach seiner Flucht im Sommer 2011 arbeitete Yiwu außerdem eng mit dem ilb zusammen. So richtete das Festival die Weltpremiere seines in China verbotenen Buches „Für ein Lied und hundert Lieder. Ein Zeugenbericht aus chinesischen Gefängnissen“ aus, in dem der 1990 wegen „Verbreitung konterrevolutionärer Propaganda“ zu vier Jahren Haft verurteilte Systemkritiker seine Zeit in einem chinesischen Gefängnis verarbeitet - er lehnte sich während seiner Haftzeit wiederholt gegen die Wärter auf und war deshalb oft Opfer von Angriffen. In den Monaten nach seiner Flucht aus Chinabeteiligte sich Liao Yiwu an weiteren Aktionen des ilb, u. a. an der weltweiten Lesung zur Freilassung seines Freundes, des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, und einer weltweiten Lesung gegen das Assad-Regime zum Welttag des Buches im April 2012.

Wie jetzt bekannt wurde, wird Yiwu auch die Eröffnungsrede am 4. September halten.